Am Dienstag, 22. April 2025, besuchte die Bürgerbeauftragte des Landes Baden-Württemberg Beate Böhlen die Hochschule für Polizei Baden-Württemberg auf dem Campus in Villingen-Schwenningen.

In angenehmer Atmosphäre fand ein konstruktiver Erfahrungsaustausch mit der Hochschulleitung statt. Zuvor diskutierte Frau Böhlen über aktuelle Themen mit den Studierenden des 20. Masterstudiengangs
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Die Bürgerbeauftragte ist vom Baden-Württembergischen Parlament gewählt. Sie hat ihren Dienstsitz beim Landtag und ist für die Landespolizei zuständig. Jede Polizeibeamtin und jeder Polizeibeamte sowie jede und jeder Beschäftigte der Polizei kann sich mit einer Eingabe ohne Einhaltung des Dienstwegs unmittelbar an die Bürgerbeauftragte wenden. Wegen der Tatsache der Anrufung der Bürgerbeauftragten darf sie oder er weder dienstlich gemaßregelt werden noch sonst Nachteile erleiden (§ 18 BürgBG BW). | Bürgerbeauftragte des Landes Baden-Württemberg Haus des Landtags Konrad-Adenauer-Str. 3 70173 Stuttgart Tel.: 0711 137765-30 E-Mail: post@buergerbeauftragte.bwl.de Internet: www.buergerbeauftragte.bwl.de |
Seit längerer Zeit arbeitet die Fakultät I der Hochschule für Polizei Baden-Württemberg (HfPolBW) an einer Optimierung der einsatzwissenschaftlichen Lehre. Insbesondere das praxisnahe und anwenderorientierte Lehren steht hierbei im Fokus der Betrachtung.

Bereits im Frühjahr 2024 war Inhalt einer Bachelorarbeit den Lernansatz aus der Montesori-Pädagogik „Begreifen kommt von Greifen“ in die Lehre der HfPolBW zu implementieren. Die Erkenntnisse aus der Montesori-Pädagogik werden durch neuere lernpsychologische Ansätze bestätigt. Das Lernen mit allen Sinnen erleichtert die Informationsaufnahme und das Abspeichern von Informationen im Gehirn.
In diesem Zusammenhang wurden neben einer umfangreichen Literaturauswertung, der Analyse digitaler Möglichkeiten, verschiedener Experteninterviews mit der pädagogischen Hochschule Karlsruhe, der Bundeswehr, den Rettungsdiensten und der Landesfeuerwehrschule Baden-Württemberg durchgeführt. Hierbei ergab sich sehr schnell der Fokus auf sogenannte Planübungsplatten, welche bei den Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) seit vielen Jahren mit großem Erfolg eingesetzt werden.
Mit Planübungsplatten werden entweder Regionen, Städte, Stadtteile oder bestimmte Szenarien sehr realitätsnah nachgebaut. Die Verantwortlichen an der HfPolBW entschieden sich zum Bau von polizeilichen Szenarien in der Modellbaugröße 1:87 (H0). Die Szenarien wurden logisch zu einem Ganzen aneinandergereiht. Die Figuren und Personen stellte ein 3D-Drucker in einem größeren, haptisch besser nutzbaren Format her. Die Ermittlung der optimalen Größen erfolgte durch Tests mit Studierenden.
Eine Bund-Länderanfrage bei den Hochschulen für Polizei ergab, dass aktuell noch keine Polizeihochschule mit Planübungsplatten weder in der Lehre noch im Studium arbeitet. Im Vorfeld zur genannten Bachelorarbeit wurden auch die Studierenden aller an der HfPolBW befindlichen Studiengänge dazu befragt. Über 95 % der Befragten befürworteten einen Einsatz von Planübungsplatten im Studium.
Beim Einsatz von Planübungsplatten in der polizeilichen Lehre ergaben sich in der Vorbereitung und in der Untersuchung im Rahmen der Bachelorarbeit folgende Denkanstöße: Lässt sich ein Einsatzraum besser erfassen und beurteilen, wenn man ihn visuell vor Augen hat? Kann das Üben am Modell das Verständnis für einsatztaktische Vorgänge stärken? Trägt das „Greifen“ und positionieren von Führungs- und Einsatzmitteln und Einsatzkräften tatsächlich zum besseren „Begreifen“ bei? Können strategische oder taktische Konzepte zur Bewältigung komplexer Einsatzlagen mit haptischem Üben besser entwickelt werden?
„Begreifen kommt von Greifen.“
Derzeit können eine Vielzahl von Szenarien wie beispielsweise Geiselnahmen, größere Schadensereignisse, Bahn-/Betriebsunfälle, Brände, viele Anschlagsszenarien, lebensbedrohliche Einsatzlagen, Amokalarme an Schulen, Störungen von Veranstaltungen, viele versammlungsrechtliche Fragen, Protest-/Blockadeaktionen, Verkehrsunfälle und vieles mehr nachgestellt und geübt werden.
Die Ergebnisse der Bachelorarbeit und der ersten Tests verdeutlichen, dass die Einführung von Planübungen mittels Planübungsplatten in die Lehre ein großes Potenzial besitzt. Planübungsplatten sind ein effektives Instrument, um einsatztaktische Inhalte aktiv und praxisnah zu vertiefen. Der beständige Einsatz von Planübungsplatten in der taktischen Führungsausbildung der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) und der Bundeswehr unterstreicht den zeitlosen Nutzen dieser Methode in der einsatzbezogenen Wissensvermittlung.
Der umfangreiche und teils komplizierte Aufbau der verschiedenen Szenarien erfolgte unter Federführung von PD Jürgen Renz, Prodekan der Fakultät I und Projektverantwortlicher, mit Studierenden des 45. Studienjahrgangs, dem im Modellbau fachkundigen Dozenten der Fakultät I, KHK Günter Hones (Fachgruppe Sport), sowie POKin Diana Moritz (Studierende im 45. Jahrgang), welche die Bachelorarbeit erstellte. Die Verwaltung der HfPolBW stellte die notwendigen Haushaltsmittel zur Verfügung.
Geplant ist derzeit, das taktische Üben an den Planübungsplatten allen Studiengängen sowohl im Grund- wie auch im Hauptstudium anzubieten. Weiterhin wird eine weitere Bachelorarbeit als „Durchführungsstudie“ sowie einer Untersuchung von Möglichkeiten der Einbindung von KI sowie digitalen Systemen erstellt.
Impressionen der Planübungsplatten mit verschiedenen Szenarien bzw. Möglichkeiten









Die Hochschule für Polizei Baden-Württemberg konnte nach Wochen der Vorbereitung und etlichen Verhandlungen am 25.03.2025 in Villingen-Schwenningen und am 28.03.2025 in Herrenberg 78 positive Personalmaßnahmen im Tarifbereich umsetzen.
Wie Präsident Matthias Zeiser und Verwaltungsdirektor Thomas Gegg bei beiden Veranstaltungen betonten, ist es für befristet Beschäftigte schwierig, Wohnungen zu finden, Kredite zu erhalten, von der Angst um die eigene Existenz ganz zu schweigen. Daher freuten sich Herr Zeiser und Herr Gegg umso mehr, diese Sorgen von insgesamt 49 Beschäftigten in Villingen-Schwenningen sowie 29 Beschäftigten in Herrenberg mittels Vertragsverlängerungen, Entfristungen, dauerhaften Höhergruppierungen oder auch anstehenden Verbeamtungen nehmen zu können.
In Wertheim erfolgten die Entfristungen von 39 Beschäftigten in Anwesenheit von Minister Thomas Strobl bereits am 20.02.2025. Die Pressemitteilung des Ministerium des Inneren, für Digitalisierung und Migration Baden-Württemberg dazu kann unter nachfolgendem Link abgerufen werden:
https://www.baden-wuerttemberg.de/de/service/presse/pressemitteilung/pid/verstaerkung-fuer-die-polizei-6
In der heutigen Arbeitswelt sind Vertragsverlängerungen, Entfristungen und Verbeamtungen zentrale Themen, die sowohl für Arbeitnehmende als auch für Arbeitgebende im öffentlichen Dienst von großer Bedeutung sind. Diese Aspekte beeinflussen nicht nur die berufliche Sicherheit, sondern auch die Planung und Entwicklung von Fachkräften in verschiedenen Sektoren.
Herzlichen Glückwunsch an die Kolleginnen und Kollegen.
Nach einem starken Monat im Amt begrüßte Präsident Matthias Zeiser den neuen Prorektor der Hochschule für Polizei Baden-Württemberg (HfPolBW), Prof. Dr. Berthold Kastner, offiziell vor Angehörigen der HfPolBW auf dem Campus in Villingen-Schwenningen. Nach einleitenden Worten durch Präsident Zeiser und einem herzlichen „Willkommens-Applaus“ der Anwesenden, begrüßte Prof. Dr. Kastner die zahlreich erschienenen Kolleginnen und Kollegen. Er berichtete über seinen persönlichen und akademischen Werdegang. Geboren in Rottweil am Neckar, später aufgewachsen in Hannover, studierte und promovierte Prof. Dr. Kastner in Freiburg, wo er auch bis heute lebt.

Seine erste Tätigkeit in der Innenverwaltung des Landes Baden-Württemberg war ab 2001 beim Landratsamt in Sigmaringen als Zweiter Landesbeamter, Rechtsreferent und Dezernent für Ordnung und Gesundheit. Dem folgte 2004 eine Tätigkeit im Innenministerium Baden-Württemberg als Referent für Kommunalwirtschaftsrecht im Referat 23. Im Jahr 2004 wurde er nach erfolgreicher Bewerbung Dozent und ab 2005 als Professor für öffentliches Recht an der damaligen Fachhochschule Villingen-Schwenningen – Hochschule für Polizei. Als langjähriges Mitglied der Studienkommission wurde Prof. Dr. Kastner 2021 zum Studiendekan der Hochschule gewählt.
In seiner Freizeit liest Prof. Dr. Kastner Bücher zu den Themen Literatur, Zeitgeschichte und Politik. Außerdem hört er gerne Musik. Seine Urlaube verbringt er gerne in der Pfalz. Vor allem wegen der dort erlebbaren Geschichte und des guten Weines. Er liebt aber auch die „raue See“ z.B. auf Helgoland.
Auf Präsident Zeisers Frage nach den wichtigsten, anstehenden Aufgaben für den neuen Prorektor nannte dieser die in naher Zukunft anstehende Reakkreditierung der Studiengänge und die allgemeine Weiterentwicklung des Studiums. Die aktuelle Akkreditierung laufe im Jahr 2029 aus. Hier gehe es vor allem um die Anpassung der Lehrinhalte, der Lehrformen sowie der Prüfungen. Die HfPolBW sei auch verpflichtet, einen Hochschulentwicklungsplan zu erstellen, welcher die Fakultäten und die Institute umfassen müsse.
Präsident Zeiser und Prorektor Prof. Dr. Kastner streben für ihre Zusammenarbeit in der Hochschulleitung einen intensiven Informationsaustausch an.
Das Kernthema von Prof. Dr. Kastner wird der akademische Bereich der Hochschule sein. Dessen verschiedene organisatorische Einheiten möchte er in den kommenden Wochen intensiv kennenlernen und mit den Bereichsverantwortlichen in den Austausch treten.
In seinen abschließenden Worten dankte Prof. Dr. Kastner den Anwesenden für die Teilnahme an seiner Begrüßung. Er freut sich auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit mit den Menschen an der Hochschule.




Das Landespolizeiorchester Baden-Württemberg unter der Leitung von Prof. Stefan R. Halder eröffnete die Verabschiedung des 45. Studienjahrgangs am 27.03.2025 auf dem Campus der Hochschule für Polizei Baden-Württemberg in Villingen-Schwenningen mit einem schwungvollen Musikstück und stimmte damit die Anwesenden auf die feierliche Veranstaltung ein.
Präsident Matthias Zeiser begrüßte anschließend die Absolventinnen und Absolventen, deren Angehörigen sowie die Ehrengäste aus Politik, Öffentlichkeit und der Polizei. Den 524 angehenden Oberkommissarinnen und Oberkommissaren als Zukunftsgestalter der Polizei Baden-Württemberg wünschte Präsident Zeiser alles Gute für deren Arbeit und weiteren Werdegang.

Staatsekretär Thomas Blenke (Ministerium des Inneren, für Digitalisierung und Kommunen) unterstrich in seiner Ansprache, dass es die Aufgabe der Politik sei, sich schützend vor die Polizei zu stellen und für deren finanzielle Ausstattung zu sorgen. Auch er beglückwünschte die Absolventinnen und Absolventen und wünschte ihnen alles Gute für die anstehenden Aufgaben.
Als Vertreter des Allgemeinen Studierendenausschusses richteten Enrico Bachmann und Florian Schiermeier ihre Worte an die Anwesenden in der voll besetzten Sporthalle. Florian Schiermeier blickte auf das absolvierte Studium zurück. Einen Blick in die Zukunft wagte Enrico Bachmann. Beide erhielten für ihre Ansprachen anhaltenden Applaus und für ihr außerordentliches Engagement ein Buchgeschenk als Zeichen der Anerkennung.
Die Ehrungen und Auszeichnungen der Besten der drei Studiengänge erfolgte durch Landespolizeipräsidentin Dr. Stefanie Hinz, dem 1. Vorsitzenden des Fördervereins PRO HfPol e.V. Dr. Marcel Klinge und Präsident Matthias Zeiser. Der Förderverein stiftete auch in diesem Jahr drei Preise, die Tom Marius Leuze (Schutzpolizei, 13,41 Punkte), Antonia Leonie di Bello (Kriminalpolizei, 13,25 Punkte) und Silas Volpp (Kriminalpolizei IT-Ermittlungen/Auswertungen, 12,56 Punkte) entgegennehmen durften.
Das Landespolizeiorchester umrahmte die Veranstaltung mit weiteren Musikstücken und sorgte damit für eine würdige Atmosphäre.
254 Kolleginnen und 270 Kollegen erhielten ihre Zeugnisse und wurden anschließend von Vertretungen ihrer neuen Präsidien zu Oberkommissarinnen und Oberkommissaren mit Wirkung zum 1. April 2025 ernannt.
Impressionen der Veranstaltung












Vom 5. bis 7. August 2025 findet die diesjährige Polizei-Challenge in Göppingen beim Polizeipräsidium Einsatz statt. Die Bewerbungen für das dreitägige Erlebnispraktikum sind ab sofort möglich. Unter nachfolgendem Link können die weiteren Informationen dazu abgerufen und die Bewerbung abgegeben werden: https://www.karriere-polizei-bw.de/blog/2024/12/17/polizei-challenge-2025/

Am Donnerstag, 23. Januar dieses Jahres, fand erstmals wieder nach längerer Pause eine Kuratoriumssitzung der Hochschule für Polizei Baden-Württemberg (HfPolBW) am Campus Villingen-Schwenningen statt. Seit Bestehen der Hochschule wurde diese nun bereits zum 41. Mal durchgeführt.
Neben den Kuratoriumsmitgliedern hatten auch Vertretungen aus dem Senat der Hochschule die Möglichkeit, an der Kuratoriumssitzung teilzunehmen.
Als Hausherr eröffnete Präsident Matthias Zeiser die Veranstaltung. Landespolizeipräsidentin Dr. Stefanie Hinz begrüßte in ihrer Eigenschaft als Vorsitzende des Kuratoriums die Anwesenden anschließend offiziell.
Präsident Matthias Zeiser startete mit dem ersten Tagesordnungspunkt und stellte die wesentlichen Ereignisse des abgelaufenen Jahres 2024 in Bildern dar. Er ging dabei unter anderem auf die Begrüßungs- und Verabschiedungsveranstaltungen von Auszubildenden und Studierenden ein. Von ihm wurden zudem auch die wesentlichen großen Fortbildungsveranstaltungen am Campus und den Fortgang der Internationalisierung der Hochschule dargestellt. Die Nachwuchsgewinnung sowie ein Ausblick auf das bevorstehende Jahr 2025 rundeten seinen Beitrag ab.
Im zweiten Tagesordnungspunkt stellte Prof. Dr. Thomas Mößle zunächst das Kriminologische Forschungsinstitut Baden-Württemberg (KriFoBW) vor. Diese Forschungsstelle wurde in Kooperation mit dem Landespolizeipräsidium im Innenministerium an der HfPolBW eingerichtet. Er ging weiter auf die aktuellen Forschungsprojekte an der HfPolBW ein und stellte hierbei schwerpunktmäßig die durchgeführte erste landesweite Sicherheitsbefragung vor. Ein weiterer Tagesordnungspunkt beinhaltete die Darstellung von (Studiengangs-)Evaluationen an der HfPolBW. Studiendekan Prof. Dr. Berthold Kastner stellte den Sachstand dazu vor. Zur kontinuierlichen und spezifischen Weiterentwicklung der Studiengänge und ihrer Module finden dazu in regelmäßigen Abständen Befragungen von Studierenden und Lehrenden und im Bereich der polizeilichen Praxis statt. Gemäß § 9 Abs. 1 der Evaluations-Satzung HfPolBW ist die Durchführung einer Evaluation der Studiengänge verpflichtend.
Alle Teilnehmenden waren sich einig, dass der gemeinsame Austausch im Kuratorium ein wichtiger und gewinnbringender Baustein der stetigen Hochschulentwicklung ist.
Das Kuratorium der HfPolBW setzt sich aus Vertretungen des Innenministeriums, der Polizeiführung des Landes, der Stadt Villingen-Schwenningen, der Gewerkschaften und Berufsverbände sowie der Leitung der HfPolBW zusammen. Es hat die Aufgabe, die Hochschule in ihrer Arbeit zu unterstützen und die Zusammenarbeit der Hoch-schule mit der Praxis zu fördern. Das Kuratorium ist zu grundsätzlichen Angelegenheiten der Hochschule zu hören. Die Mitglieder des Kuratoriums tagen jährlich einmal an der HfPolBW.
Impressionen aus der Kuratoriumssitzung








Mit der ersten landesweiten Sicherheitsbefragung in Baden-Württemberg hat die Polizei Baden-Württemberg Neuland in der Dunkelfeldforschung betreten. Die repräsentative Befragung von Bürgerinnen und Bürger hat darauf abgezielt, umfassendere Lagebilder zu erstellen, die Wirkung polizeilicher Maßnahmen besser einzuschätzen und das Verhalten von Zeugen und Opfern genauer zu verstehen.
Das Institut für Kriminologische Forschung Baden-Württemberg (KriFoBW) führte im Auftrag des Ministeriums des Inneren, für Digitalisierung und Kommunen im Herbst 2023 die erste landesweite repräsentative Erhebung zum Sicherheitsempfinden und zu Kriminalitätserfahrungen durch. Insgesamt wurden mehr als 180.000 zufällig ausgewählte Personen, die das 16. Lebensjahr vollendet hatten, aus 110 Gemeinden in Baden-Württemberg zur Teilnahme an der Studie eingeladen. Mehr als 35.500 Personen, also rund 20 Prozent der Angeschriebenen, nahmen teil.
Die Ergebnisse wurden jetzt veröffentlicht und können unter nachfolgendem Link abgerufen werden: https://www.krifobw.de/landesweite-sicherheitsbefragung

Die Hochschule für Polizei Baden-Württemberg und ihre Angehörigen trauern um ihren ehemaligen Rektor, Herrn
Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Rainer Schulte.
Er ist am 18.12.2024 plötzlich und unerwartet im Alter von 87 Jahren verstorben.
Herr Prof. Dr. Schulte war Gründungsrektor der damaligen Fachhochschule für Polizei Villingen-Schwenningen. Er bekleidete dieses Amt von 1979 bis 1984. Zuletzt war er von April 1990 bis zum Eintritt in den Ruhestand mit Ablauf des Monats Juni 2002 Präsident der damaligen Polizei-Führungsakademie und heutigen Deutschen Hochschule der Polizei in Münster-Hiltrup.
Prof. Dr. Schulte war in der Funktion des Rektors der Hochschule auch der maßgebliche Gestalter des seitherigen Fachhochschulstudiums für den gehobenen Polizeivollzugsdienst in Baden-Württemberg. Im Jahr 1983 war die Gründung des Fördervereins der Hochschule für Polizei ganz wesentlich auf seine Idee zurück zu führen. Er war in dieser Zeit auch der herausragende Akteur für die bis heute äußerst erfolgreiche Vereinsarbeit.
Für seine Verbundenheit und sein vielfältiges Engagement um die Hochschule für Polizei sind wir ihm zu tiefem Dank verpflichtet. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.
Unser Mitgefühl gilt seiner Familie.
Die Trauerfeier findet am Freitag, 17. Januar 2025, um 13:00 Uhr, auf dem Friedhof Bergäcker, Kunzenweg 1A, 79117 Freiburg im Breisgau, statt.
Der Beginn der Veranstaltung…
Auf dem Campus Villingen-Schwenningen der Hochschule für Polizei Baden-Württemberg (HfPolBW) fand am gestrigen Tag eine ganz besondere Veranstaltung statt, die in diesem Rahmen erstmals durchgeführt wurde: das Symposium Messerangriffe.
Die Hochschule lud die Polizeien der Länder und des Bundes sowie Polizeiangehörige des benachbarten Auslands zum Symposium Messerangriffe in die Sporthalle des Campus ein. Die Veranstaltung war auf mehrere hundert Teilnehmende ausgelegt. Es zeigte sich, dass der Bedarf und das Interesse riesig waren, denn die Kapazitäten waren schnell ausgebucht.
So war es auch nicht weiter verwunderlich, dass sich am gestrigen Morgen eine lange Schlange vor der Hochschulpforte bildete, die jedoch pünktlich zur Veranstaltung aufgelöst war. Nach Abschluss entsprechender organisatorischer Maßnahmen konnten alle pünktlich zum Beginn in der Halle sein.
Organisiert wurde das erstmals angebotene Symposium zu diesem Thema vom Prodekan der Fakultät I – Führungs und Einsatzwissenschaften, Polizeidirektor Jürgen Renz, der auch selbst als Moderator durch die fast zehnstündige Veranstaltung führte.
…der Morgen
Doch zunächst wurde das Mikrofon weitergereicht. Der Präsident der Hochschule für Polizei Baden-Württemberg Matthias Zeiser begrüßte die Gäste in der vollbesetzten Sporthalle und gab einen Ausblick auf die Punkte, die die Teilnehmenden im bevorstehenden Tagesverlauf erwartete: ein gut neunstündiges Non-Stop-Programm, das das Phänomen Messerangriffe von allen denkbaren Seiten aus betrachten sollte und am Ende noch einen praktischen Part geboten hat. Herr Zeiser begrüßte auch die Vertretungen der Medien, die bis zur Mittagspause die Möglichkeit hatten, die Veranstaltung zu verfolgen. Die Inhalte des Nachmittags waren dann den Polizeiangehörigen vorbehalten.
Herr Renz ergänzte die Begrüßung des Präsidenten mit organisatorischen Hinweisen. Er betonte, dass sich die HfPolBW als Hochschule für angewandte Wissenschaften nicht von der Masse abhebt, sondern mittendrin ist. Schließlich kündigte er den ersten Beitrag an. Professor Dr. Florian Eder aus der Fakultät III – Rechtswissenschaften beleuchtete das Notwehrrecht bei Messerangriffen mit dem Zusatz „wenn die Realität zum Handeln zwingt“. Seine Schwerpunktsetzung lag auf dem Strafrecht, polizeirechtliche Inhalte waren nicht Teil seines Vortrags. Trotz des sehr ernsten Themas gelang es Herrn Dr. Eder, seinem Publikum einen spannenden und sicherlich auch lehrreichen Beitrag zu präsentieren.
Nachfolgend sprach Polizeipräsident Markus Eisenbraun über Erfahrungen des Polizeipräsidiums Stuttgart zur Messerverbotszone in der Landeshauptstadt. Er zog ein positives Fazit über den Einsatz dieses Instruments, das eines unter vielen ist. Weitere Maßnahmen diesbezüglich sind in Planung. Als positiv zu sehen sind die doch empfindlichen Bußgelder und die Möglichkeit, die Waffen sofort einzuziehen, so dass diese auch nicht woanders zu einem späteren Zeitpunkt mehr eingesetzt werden können.
Professor Dr. Dirk Baier von der Universität Zürich beleuchtete die kriminologischen Befunde zur Messerkriminalität in Deutschland. Diese stellte er als einen Teil der Gewaltkriminalität dar, der nicht isoliert zu betrachten ist. Die Gewaltkriminalität hat kriminologisch viele Erkenntnisse, die auch zum Phänomen Messer passen.
…der Nachmittag
Nach der Mittagspause folgte der Vortrag „Psychologische und weitere Aspekte polizeilicher Einsätze im Zusammenhang mit Personen mit Messern“ durch Professor Dr. Clemens Lorei von der Hochschule für öffentliches Management und Sicherheit Hessen. Er ging auf psychologische Probleme ein, die sich auf die Bereiche Wahrnehmen, Gefährlichkeitsbewertung, Entscheiden und Handeln beziehen. In seinem Fazit sagte er auch, dass Ausbildung und regelmäßiges Training ein wichtiger Bestandteil in diesem Bereich sind.
Im Anschluss referierte Professor Dr. Johann Pixner von der Fakultät IV unserer Hochschule über die „Vorbereitung von Polizistinnen und Polizisten auf den Umgang mit Menschen in psychischen Ausnahmesituationen“. Die HfPolBW hat mehrere Formate entworfen, um die Kompetenzen der Studierenden zu verbessern. Ein „Trialog”, also ein Gesprächsformat zwischen psychiatrischen Patienten und deren Angehörigen, Polizeistudierenden und externe Psychiater soll die Betroffenenperspektive stärken. Bei “ProfisPOL” ist ein fallbasiertes Lernen anhand von professionellen Videos, die mit echten Schauspielern und Polizisten gedreht wurden, möglich. Zudem bietet ein szenariobasiertes Training authentische Fallbeispiele zum Einüben von richtigem Verhalten im Umgang mit psychisch auffälligen Personen.
Kriminalhauptkommissar Bernd Schober vom Landeskriminalamt Baden-Württemberg stellte das „Lagebild und Statistiken zu Messerangriffen in Baden-Württemberg“ vor. Darin ist im öffentlichen Raum in ganz Deutschland ein deutlicher Anstieg der Delikte im Bereich „Messerangriffe“ zu erkennen.
Im Vortrag „Die waffenrechtliche Regulierung von Messern und die Kontrolle von Waffenverboten inkl. Änderungen durch das Gesetz zur Verbesserung der inneren Sicherheit und des Asylsystems vom 31.10.2024“ erklärte Prof. Dr. Thorben Spindler von der Fakultät III, dass es keine abschließende Definition von Messern gebe. Er zeigte verschiedene Messer und führte dazu aus, was mit diesen erlaubt und was verboten sei. Besonders ist hierbei zwischen Besitzen und Führen zu unterscheiden. Zudem ging er auf Messerverbotszonen und die neuen Kontrollbefugnisse darin ein.
Oberfeldarzt Oskar Mahler, Facharzt für Anästhesie, Notfall- und Alpinmedizin am Bundeswehrkrankenhaus Ulm verdeutlichte die Gefährlichkeit und die medizinischen Folgen eines Messerangriffs. Er zeigte anschaulich Verletzungsmuster von Messerangriffen auf und erklärte anhand der Anatomie des Menschen, welche schnell lebensgefährlich sein können. Oft werden gefährliche Verletzungen nicht als solche wahrgenommen, was schnell fatale Folgen haben kann. Daher wurde die taktische Verwundetenversorgung (TVV) bei der Bundeswehr und der Polizei eingeführt. Zusammengefasst seien ein systematisches Vorgehen, das Trainieren der Fähigkeiten zur Versorgung, richtiges Equipment, frühes und entschlossenes Handeln sowie ein schneller Transport zum Krankenhaus überlebenswichtig.
Polizeihauptkommissar Michael MacLean, Einsatztrainer der HfPolBW, machte klar, dass die ersten fünf Minuten für das Überleben von Verwundeten entscheidend sind. Ein festgelegter Ablauf und die Ausrüstung, die der Polizei Baden-Württemberg zur Verfügung steht, retten bei richtiger Anwendung Leben.
Über die Folgen des polizeilichen Schusswaffengebrauchs, die Bewaffnung der Polizei Baden-Württemberg, die Grundlagen der Wundballistik und die Ergebnisse eines Versuchs zum Ziel- und Trefferverhalten beim Schießen informierte Polizeihauptkommissar Alexander Sauter, ebenfalls Einsatztrainer bei der HfPolBW.
…das Ende
Zum Schluss der Veranstaltung folgte mit einer Live-Vorführung ein absolutes Highlight. Unter der Leitung von Polizeihauptkommissar Jürgen Kestner, der in verschiedenen Kampfsportarten hoch graduiert ist und über jahrzehntelange Lehrerfahrung verfügt, wurde die Gefährlichkeit der Tatwaffe Messer eindrücklich und schonungslos dargestellt. Die Schnelligkeit und Präzision, mit welcher lebensgefährliche Verletzungen durch ein Messer zugefügt werden können, verblüften viele Besucher und machten teileweise sprachlos. Danach wurden aber auch einige Techniken gezeigt, wie man sich mit entsprechendem Training gegen ein Messer bei einer sogenannten Notabwehr in der Nahdistanz verteidigen könnte.
Abschließend bedankte sich der Veranstaltungsleiter Jürgen Renz bei allen Mitwirkenden und Helfenden für deren Unterstützung. Dieses Symposium, erste Veranstaltung dieser Art bundesweit, darf sicherlich als Erfolg gewertet werden.















































