Für 930 neue Studierende begann am heutigen Montag ihr fachtheoretisches Bachelorstudium auf dem Campus Villingen-Schwenningen.
484 davon befinden sich im Studium für Direkteinsteigerinnen und Direkteinsteiger, dem verwendungsorientierten Studium. Für sie wird sich in den nächsten Monaten noch die Frage stellen, ob sie sich für die Schutzpolizei oder die Kriminalpolizei entscheiden wollen. 17 davon sind von dieser Entscheidung bereits ausgenommen. Diese haben sich bereits für den Studiengang Kriminalpolizei mit dem Schwerpunkt IT-Ermittlungen/IT-Auswertungen entschieden und werden dabei zu Kriminalpolizistinnen und Kriminalpolizisten ausgebildet.
Weitere 446 Studierende im nunmehr dritten Jahrgang des Polizeistudiums im Ausbildungsdienst, dem Studium für Aufsteigerinnen und Aufsteiger aus dem mittleren Polizeivollzugsdienst, werden in Ihrem dreisemestrigen Bachelorstudium ihr Ziel verfolgen, in eineinhalb Jahren Polizeioberkommissarin oder Polizeioberkommissar zu sein.
Für alle Bachelorstudiengänge gibt es denselben Abschluss: „Bachelor of Arts (B.A.) – Polizeivollzugsdienst/Police Service“, der einhergeht mit der Ernennung zur Oberkommissarin bzw. zum Oberkommissar.
Präsident Matthias Zeiser begrüßte die Neuankömmlinge in der gut gefüllten Sporthalle auf dem Campus Villingen-Schwenningen. Er ging auf das bevorstehende Studium mit all seinen Begleiterscheinungen ein. Er wies die Neustudierenden auch darauf hin, dass sie von der Bevölkerung als Polizistin und Polizist wahrgenommen werden und nicht primär als Studentin oder Student. Dies sollte allen auch beim Feiern in den Wohngebäuden und auf dem Campus sowie beim Parken in den Wohngebieten stets im Bewusstsein bleiben. Seinen Anspruch an die Polizei, somit auch an die Studierenden und seine Erwartungen definierte er abschließend: Menschlichkeit – Zuverlässigkeit -Leistungsstärke.
Als Vertreterin des Dienstherrn sprach anschließend Landespolizeipräsidentin Dr. Stefanie Hinz zu den Studierenden. „Jetzt kommt etwas anderes.“ Diese Worte hatte sie am Wochenende in einem Ladengeschäft entdeckt, in welchem der Besitzer wohl auf eine Veränderung hinweisen wollte. So geht es heute auch den neuen Studienjahrgängen.
Orientiert an einem Zitat von Willy Brandt „Die Zukunft wird nicht von denen gemeistert, die an der Vergangenheit kleben.“ zeigte sie die Veränderungsprozesse in der Polizei Baden-Württemberg auf, die derzeit vollzogen werden, sei es aufgrund der vielen Neueinstellungen in den vergangenen Jahren, den Herausforderungen durch KI und Digitalisierung oder auch den stattfindenden gesellschaftlichen Veränderungen. Sie wünschte allen Studierenden, sich nicht als Konkurrenten sondern als Team zu sehen und dass sie sich später gerne an ihr Studium zurückerinnern.
Der Oberbürgermeister der Doppelstadt Jürgen Roth sprach ebenfalls ein Grußwort an die neuen temporären Bürger Villingen-Schwenningens. Er betonte, dass Villingen-Schwenningen, abgekürzt VS, mit nunmehr rund 6.500 Studierenden eine echte Hochschulstadt sei. Daneben sei VS auch eine Sportstadt mit fünf Bundesligisten in unterschiedlichsten Sportarten, das Aushängeschild hierbei sind sicherlich die Wild Wings im Eishockey. Er ging auch darauf ein, dass Schwenningen eine Stadt der Migration sei. Rund 52 % der Bevölkerung hat einen Migrationshintergrund, Angehörige aus insgesamt 117 Nationen leben hier zusammen. Er betonte, dass die Studierenden als Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte Garant für den Rechtsstaat seien und die Freiheitlich Demokratischen Grundordnung verteidigen.
Präsident Matthias Zeiser beendete die Veranstaltung mit einem Appell an die Studierenden: „Behalten Sie Ihre Neugier.“ Er warb jetzt schon zur Teilnahme an der Evaluation des Studiums, damit dieses ständig optimiert werden kann. Abschließend bedankte er sich auch beim Team hinter dem Team, das notwendig ist, damit alle Abläufe gut funktionieren.
Angesehene Veranstaltung mit hohem kriminaltechnischem Know-how auf dem Campus in Villingen-Schwenningen
Bereits zum 31. Mal trafen sich in der vorletzten Septemberwoche etwa 150 Kriminaltechnikerinnen und Kriminaltechniker aus dem In- und vorwiegend dem benachbarten Ausland an der Hochschule für Polizei Baden-Württemberg in Villingen-Schwenningen zum renommierten viertägigen Internationalen Kriminaltechnik-Seminar (IKS).
Bei der Begrüßung der Teilnehmenden hob der Vizepräsident der Hochschule, Jürgen von Massenbach-Bardt, die Veranstaltung als „Dauerläufer“ und die traditionellste im Fortbildungsprogramm der Bildungseinrichtung hervor. Er verwies in seiner Ansprache neben dem wichtigen fachlichen Austausch auch auf die wertvollen Netzwerke, die bei dem jährlich unter der Leitung der Fachgruppe Kriminaltechnik stattfindenden Seminar geknüpft werden.
Das IKS bot auch in diesem Jahr wieder eine Vielfalt an Fachthemen rund um die Kriminaltechnik. So wurden neben zahlreichen Fällen aus der Praxis auch aktuelle Forschungsergebnisse, neue Entwicklungen sowie kriminaltechnische Methoden vorgestellt.
Erneut konnten Ermittler aus dem Department des CID der US Army (Criminal Investigation Division) als Referierende gewonnen werden. Die Special Agents stellten einen spannenden Mordfall aus dem Jahr 2001 vor, der im vergangenen Jahr anhand neu untersuchter DNA-Spuren geklärt wurde.Großes Interesse zeigte das Publikum auch bei der Vorstellung der Möglichkeiten und Grenzen eines Lügendetektors, wie er in den Vereinigten Staaten in Ermittlungsverfahren eingesetzt wird. Das Gerät, das körperliche Parameter während einer Befragung misst und aufzeichnet, wurde dem Publikum durch den Special Agent des CID im Live-Einsatz bei einem Seminarteilnehmer, der sich freiwillig dafür zur Verfügung stellte, eindrucksvoll vorgeführt.
Erstmals konnte im IKS eine aufwändige Simultan-Übersetzungsanlage eingesetzt werden, die von einer externen Spezialfirma geordert wurde. In einer eigens im Seminarraum aufgebauten Sprecherkabine übersetzten abwechselnd zwei professionelle Dolmetscherinnen simultan vom Amerikanischen ins Deutsche. Jeder Teilnehmende konnte so über ein drahtloses Kopfhörersystem die Übersetzungen ohne Zeitverzug mitverfolgen.
Kriminaldirektor Frank Huber zeigte sich bei der Verabschiedung der Teilnehmenden und Referierenden äußerst zufrieden über den Verlauf des Seminars und bedankte sich für die fruchtbaren Präsentationen mit regen sowie tiefgreifenden Diskussionen unter den Spezialistinnen und Spezialisten.
Resümierend kann aus den zahlreichen Beiträgen und Gesprächen unter den Experten aus Deutschland, Liechtenstein, Österreich, der Schweiz sowie den Vereinigten Staaten von Amerika, wieder einmal festgehalten werden, dass das IKS in der Welt der Kriminaltechnikerinnen und Kriminaltechniker nicht mehr wegzudenken ist. Man darf deshalb auf das nächstjährige Programm und die Fortführung der „Erfolgsgeschichte“ im 32. IKS gespannt sein.
Dr. Kiernan, akademischer Mitarbeiter in der Fachgruppe Sprachen der Fakultät IV – Sozialwissenschaften an der Hochschule für Polizei Baden-Württemberg (HfPolBW) hat habilitiert.
Die Habilitation gilt in vielen Ländern, insbesondere im deutschsprachigen Raum, als der traditionelle Weg, um die Lehrbefähigung und oft auch die Berufungsfähigkeit für Professuren an Hochschulen zu erlangen. Sie stellt somit eine wichtige Stufe in der akademischen Karriere vieler Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dar. Die Habilitation ist der höchste akademische Grad, den man an einer wissenschaftlichen Hochschule erlangen kann.
Da es in der Fachgruppe Sprachen im polizeilichen Fachenglisch keine Professur gibt, konnte Dr. Kiernan dieses Vorhaben an der HfPolBW nicht umsetzen.
Aus diesem Grund hat er seine Habilitation an der Goethe Universität in Frankfurt am Main durchgeführt. Im Fachbereich Sprach- und Kulturwissenschaften hat er das Habilitationsverfahren im Fach Archäologie und Geschichte der Römischen Provinzen durchgeführt. Seine Befähigung zu selbständiger wissenschaftlicher Lehre und Forschung hat er durch seine Habitilationsschrift mit dem Titel „Roman Cult Images“ sowie durch einen Probevortrag und wissenschaftliches Gespräch nachgewiesen, Damit wurde ihm die akademische Bezeichnung Privatdozent für das Fach Archologie und Geschichte der Römischen Provinzen verliehen. Am 4. Juli hatte PD Dr. Kiernan seine Antrittsvorlesung (siehe rechtes Bild), nach der ihm durch den Dekan der des Prof. der Klassischen Philologie Dr. Thomas Paulsen seine Habilitationsurkunde und die Verleihung des akademischen Titels übergeben wurden (linkes Bild v. l.: PD Dr. Kiernan, Prof. Dr. Paulsen)
„In meiner Habilitationsschrift untersuche ich, wie ein Bild von einer Gottheit in einem Tempel von den Römern als der Gott selbst betrachtet wurde. Diese „Idole“ waren Gegenstand von Verehrung, und in römischen Augen war der Tempel ihr Zuhause. Das Buch untersucht, wie solche Bilder entstanden sind, wie sie im Rituellen und im Alltag funktionierten, und wie und warum sie später von Christen und Barbaren in einer Art religiöser Gewalt zerstört wurden. Neben den archäologischen und historischen Quellen habe ich die „Lebendigkeit“ dieser Kultbilder zum Teil auch durch Vergleiche mit modernen Kulturen und anthropologischen Theorien erklärt.
Leider ist das Buch kaum „polizeilich“ – aber meine Antrittsvorlesung hatte den Titel „Neue Funde aus dem Forbidden Forest – das römische Heiligtum in Wareswald/Saarland“ und war ein Bericht über mein Grabungsprojekt im Saarland. Dort haben im Rahmen meines Wahlmoduls der HfPolBW auch Studenten der Polizei Baden-Württemberg zusammen mit den amerikanischen Studenten gegraben und zudem einen Raubgrabungs-Tatort besucht.“
PD Dr. Kiernan zu seiner Habilitationsschrift
Der Dekan der Fakultät IV, Prof. Dr. Knut Latscha übermittelt Dr. Kiernan seine Glückwünsche, denen sich die gesamte Hochschule auch auf diesem Weg anschließt.
Auch die Stadt Villingen-Schwenningen beteiligte sich im vergangenen Jahr 2023 an der Aktion STADTRDELN. Daran hat sich auch die Hochschule für Polizei Baden-Württemberg (HfPolBW) beteiligt.
Aufgrund der Team-Leistung wardie HfPolBW unter den Gewinnern und so bekamen die fleißigen Radlerinnen und Radler vor wenigen Tagen Besuch eines Eiswagens aus der Region.
Insgesamt nahmen im vergangenen Jahr 60 Angehörige des Standorts Villingen-Schwenningen der HfPolBW an der Veranstaltung teil. Etwa 25 davon konnten bei der „Preisverleihung“ dabei sein, die auch eine kleine Herausforderung zu werden schien. Denn es galt ca. 130 Kugeln Eis zu vertilgen.
Aber auch diese Hürde wurde erfolgreich gemeistert – wenn auch letzlich mit Unterstützung einiger „Ersatzpersonen“.
Auch das Wetter ließ sich beim Besuch des Eiswagens nicht lumpen und belohnte die Radelnden zusätzlich, mit Temperaturen über 20°C und Sonnenschein – also bestem Eiswetter.
Man sieht also, die Teilnahme am STADTRADELN lohnt sich, ist gesund und Spaß macht es obendrein.
Auch in diesem Jahr ist das Team „Hochschule für Polizei Baden-Württemberg“ wieder am Start. Bei der am gestrigen Montag gestarteten Aktion sind bislang bereits wieder über 50 Teilnehmende registriert.
Allen Teilnehmenden sei auch an dieser Stelle viel Spaß, gutes Gelingen und eine gute, jederzeit unfallfreie Fahrt gewünscht.
Am vergangenen Mittwoch war der Historiker und Journalist Dr. Joseph Croitoru auf Einladung des Leiters der Fachgruppe Politikwissenschaft/Politische Bildung/Methodik des wissenschaftlichen Arbeitens, Andreas Beier, zu einem hochschulinternen Studium Generale auf dem Campus Villingen-Schwenningen zu Gast. Herr Dr. Croitoru forscht und schreibt seit 1992 für die deutschsprachige Presse und den Rundfunk, u. a. über den Nahostkonflikt, die jüdische und die islamische Geschichte sowie über Fundamentalismus und Terrorismus.
„Die Hamas: Zwischen Widerstand und Terror, Herrschaft über Gaza und Krieg gegen Israel.“
Thema des Vortrages von Dr. Croitoru
Mit zahlreichen Daten, aktuellen Fotos, unter anderem von den Facebock-Accounts unterschiedlicher Hamas-Organisationen und Darstellungen, erläuterte er detailreich die Historie, die Hintergründe und Ursachen sowie die aktuelle Entwicklung in der Hamas und der Region im Nahen Osten. Herr Dr. Croitoru verdeutlichte die Relevanz des Internets für das Agieren und den Kampf der Hamas, Bilder aus den von der Hamas gegrabenen Tunneln in den Gazastreifen zeigten den Transport von Waffen oder von Tieren, die für die Ernährung der dortigen Bevölkerung sind.
Als sich 1987 die palästinensischen Anhänger der ägyptischen Muslimbruderschaft im Gazastreifen in „Islamische Widerstandsbewegung“ (arabisches Akronym: Hamas) umbenannten, verfolgten sie vor allem zwei Ziele: Den Staat Israel durch einen bewaffneten „Heiligen Krieg“ zu vernichten und die Führung des palästinensischen Volkes zu übernehmen. Die einzelnen Entwicklungsphasen bis zum am 7. Oktober 2023 großangelegten brutalen Terrorangriff auf das israelische Grenzgebiet, wurden durch Dr. Croitoru akribisch nachgezeichnet. Sein im März veröffentlichtes Buch trägt den Titel „Die Hamas. Herrschaft über Gaza, Krieg gegen Israel“, aus diesem las er während seines Vortrages auch zwei kurze Abschnitte vor.
Nach dem Vortragsende wurden noch über 30 Minuten lang Fragen aus dem fast vollständig besetzten Lehrsaal Z 5.12 und dem ZOOM-Webinar durch Dr. Croitoru beantwortet. Neben der persönlichen Anwesenheit im Lehrsaal konnten die Angehörigen der Hochschule für Polizei Baden-Württemberg (HfPolBW) die Veranstaltung vor den Monitoren im Webinar auch verfolgen, so dass über 300 Angehörige beim Studium Generale dabei waren. Für den reibungslosen Ablauf im ZOOM-Webinar sorgten Herr Daniel Lattner (vom Präsidialstab Technik), der zur Vorbereitung und Freischaltung der rund 180 Online-Anmeldungen bereits Tage zuvor aktiv war, sowie die Polizeioberkommissaranwärter Matthis Lernhart und Luca Kuzma vom 45. Studienjahrgang, die die Fragen der Webinar-Teilnehmenden sondierten und im Lehrsaal stellten.
Andreas Beier (Fakultät IV)
Ein Beitrag von Andreas Beier, Fakultät IV
Es ist 18 Uhr am 18. April diesen Jahres – das Audimax der Hochschule für Polizei (HfPolBW) war gut besucht und auch im Livestream waren viele Interessierte zugeschaltet. Insgesamt über 250 Personen, hauptsächlich Studierende verfolgten die Podiumsdiskussion zum Thema
„Führung reloaded – den aktuellen und zukünftigen Anforderungen gewachsen sein“.
Vor Ort warteten gleich vier spannende Führungspersönlichkeiten, um von ihren Führungserfahrungen, Herausforderungen und dem eigenen Führungsverständnis zu sprechen sowie sich den Fragen des Plenums, auch aus dem Chat, zu stellen.
Mit der ehemaligen Ärztin und Vorständin, Frau Dr. Martini, sowie dem Bäckermeister und Geschäftsführer Wolfgang Pfeile aus Freiburg konnten zwei hochkarätige Vertretungen aus der Wirtschaft gewonnen werden. Durch einen Revierleiter, Polizeidirektor Peter Albrecht, und eine Dienstgruppenleiterin, Polizeihauptkommissarin Jasmin Schenk, wurden Erfahrungen aus der polizeilichen Praxis eingebracht.
Moderiert von Polizeidirektorin Caroline Wedler-Krebs und Psychologierat Joachim Albrecht, beide angehörig der Fachgruppe Führungswissenschaften an der HfPolBW, ging es nicht nur um die jeweilige Führungsphilosophie und das eigene Selbstverständnis, sondern es wurden auch die heißen Eisen angepackt und der Elefant im Raum ausgesprochen. Das waren dann besonders spannende Momente – denn wie geht man damit um, wenn einem nach dem Masterstudiengang und der Übernahme einer Führungsfunktion im mittleren Management die notwendige Akzeptanz erst einmal nicht entgegengebracht wird? Vielmehr es zu bewussten Provokationen und Infragestellung der Führungsrolle kommt. Wie gelingt es, sich schnell in fremde Aufgabenfelder einzuarbeiten und wie kann mit Mitarbeitenden umgegangen werden, die innerlich gekündigt haben?
Eine der Kernbotschaften, die vielfach von den Podiumsgästen aus allen Bereichen bestätigt wurde, ist, dass es wichtig ist, als Führungsperson (wie auch als Polizistin oder Polizist) ein Menschenfreund zu sein. Ziel muss es sein, mit den Mitarbeitenden ins Gespräch zu kommen und im Gespräch zu bleiben, und deren individuelle Bedürfnisse, Befindlichkeiten und die aktuelle Lebenssituation zu kennen.
Viele dienstliche Probleme haben ihre Ursache im Privaten. Nah dran zu sein an den Menschen, auch Interesse an privaten belastenden Zeiten, wie Erziehungs- oder Pflegephasen zu zeigen, bringt den Mitarbeitenden Wertschätzung entgegen. Die Probleme anzusprechen und gemeinsam nach Wegen zu suchen, das verbindet und macht deutlich, dass die Führungskraft zwar auch für die Aufgabenerledigung und das Erreichen von Zielen sorgen, aber eben auch für die ihr anvertrauten Menschen da sein muss. Jeder Mensch kann eine schwere Zeit durchleben. Mitarbeitende, mit denen ein Tal, eine schwere Zeit durchstanden wurde, sind danach viel zuverlässiger, leistungsfähiger und motivierter. Nicht jede Person kann zurückgewonnen werden, aber jeder Mensch ist es wert, dass um ihn gekämpft wird.
Vorbild zu sein, sich seiner Rolle bewusst zu sein und sich gut zu vernetzen von Anfang an, waren weitere wichtige Botschaften. Wer mehr Kontakte hat, findet sich im täglichen Doing besser zurecht. Zu wissen, mit wem mal ein klärendes Gespräch möglich ist, oder Hilfe erfragt werden kann, das kann in den schwierigen Momenten, die der Führungsalltag auch bereithält, immens wertvoll sein.
Zum Abschluss des Abends, der pünktlich um 20 Uhr für die Großveranstaltung endete, wurden die Gäste gebeten, diesen Satzanfang zu beenden: „Ich hätte mich in der Führungsaufgabe leichter getan, wenn ich früher gewusst hätte…“. Auf kurzweilige Art und Weise wurden so der Zuhörerschaft noch einige zentrale Take-Home Messages präsentiert, die auch in der im Anschluss durchgeführten Evaluation der Veranstaltung als positiver Impuls bewertet wurden.
In Einzelgesprächen wurde der Abend im Hörsaal noch etwas verlängert, bevor auch die Podiumsgäste den Heimweg antraten mit dem Resümee, dass auch die Gäste voneinander profitiert haben und den gemeinsamen Abend als Bereicherung empfunden haben.
Durch den Einsatz des Technikteams konnte die Veranstaltung nicht nur im Livestream angeboten werden, sondern wurde auch direkt professionell als Aufzeichnung und als Podcast geschnitten. So können die Inhalte der Podiumsdiskussion in Ausschnitten auch weiterhin in Vorlesungen und Veranstaltungen eingesetzt und Interessierten zur Verfügung gestellt werden.
Ein Beitrag von Polizeidirektorin Caroline Wedler-Krebs, Fakultät I – Fachgruppe Führungswissenschaften
Nachfolgen einige Impressionen aus der Veranstaltung:
Am 02.10.2023 begann für knapp 600 Oberkommissaranwärterinnen und Oberkommissaranwärter ein neuer Abschnitt in ihrem Vorbereitungsdienst. Nach der Absolvierung der neunmonatigen Vorausbildung sowie des halbjährigen Grundpraktikums startete das Theoriestudium am Campus Villingen-Schwenningen.
An der Begrüßungsveranstaltung richteten der stellvertretende Ministerpräsident und Innenminister Thomas Strobl und auch der Oberbürgermeister der Stadt Villingen-Schwenningen, Jürgen Roth, einige Worte an die Studierenden.
„Wir verstehen das als Zeichen der Wertschätzung“, bedankte sich Prorektorin Prof. Dr. Judith Hauer nach der Begrüßung aller Gäste für den Besuch aus Stuttgart. Sie hieß alle Studierende recht herzlich am Standort willkommen und versprach ihnen eine spannende und abwechslungsreiche Zeit unter hervorragenden Rahmenbedingungen.
Innenminister Thomas Strobl betonte in seiner Ansprache, dass Teamwork bei der Polizei großgeschrieben werde und die Studierenden viel Unterstützung durch die Beschäftigten Hochschule für Polizei Baden-Württemberg erfahren werden. Das Studium liefere den Grundstock für später und habe deshalb einen hohen Stellenwert, weshalb auch viel Geld in die Hochschule fließe. Er verwies auf eine historisch niedrige Kriminalitätsbelastung im Südwesten und dass dies der wesentliche Verdienst aller Polizistinnen und Polizisten sei. Die Polizei befinde sich auch im Wandel, sie werde in den kommenden Jahren noch deutlich weiblicher und vielfältiger werden. Grund hierfür ist die Einstellungsoffensive, durch die seit 2016 mehr als 11.000 neue Kolleginnen und Kollegen eingestellt werden konnten.
Das Wichtigste in einer Organisation seien die Beschäftigten. Diese müssten gut geschützt und mit moderner Technik unterstützt werden. Beides sei bei der Polizei Baden-Württemberg der Fall und ihm ein persönliches Interesse, so der Innenminister. Dies stärke auch die Attraktivität des Polizeiberufes. Zudem ging Thomas Strobl auf die maßgeschneiderten Studienschwerpunkte ein, durch die man sich für die Schutzpolizei, die Kriminalpolizei oder innerhalb der Kripo für die IT-Ermittlungen und IT-Auswertung bereits innerhalb des Studiums spezialisieren könne.
Auch der Oberbürgermeister von Villingen-Schwenningen, Jürgen Roth, hieß alle Studierende in der Hochschulstadt willkommen und zeigte auf, was hier alles geboten wird. VS sei Sportstadt und biete viele hierzu viele Möglichkeiten. Zugleich forderte er die Studierenden mit den Worten „Die Fete gehört dazu“ aber auch zum Feiern auf.
Zum Abschluss der Veranstaltung informierten die AStA-Vertreter des 44. Studienjahrganges sowie des 2. Erfahrungsbasierten Studiums die Neuankömmlinge hinsichtlich der Möglichkeiten zur Mitwirkung innerhalb der Studierendengremien.