Um 19 Uhr begrüßten Ass. jur. Lorena Gutzwiller von der Fakultät III Rechtswissenschaften und Kriminaloberrat (KOR) Thorsten Lange aus der Fakultät II Kriminalwissenschaften rund 900 Studierende und Lehrende zu einer fakultätsübergreifenden Lehrveranstaltung in der Sporthalle. Leitthemen waren extremistische Bedrohungspotentiale durch Reichsbürger und Selbstverwalter, sowie moderne nationale und internationale Erscheinungsformen des Rechtsextremismus.
Auf zur Tat. Die Idee zum interdisziplinären Format entstand nach der gemeinsamen Betreuung einer Abschlussarbeit zur politisch motivierten Kriminalität. Lorena Gutzwiller und Thorsten Lange waren sich schnell einig: „Rechtliche und kriminaltaktische Aspekte sollten im Optimalfall gemeinsam vermittelt werden. Beide Wissenschaftsbereiche profitieren davon und die Vorlesungen werden insgesamt spannender.“ Ein weiterer Aspekt ist den Lehrenden dabei besonders wichtig. „Die Kriminalitätsphänomene und insbesondere die technischen Ermittlungsmaßnahmen verändern sich schnell und kontinuierlich. Durch eine Einbindung von Kriminalbeamtinnen und Kriminalbeamten aus der Praxis bleiben wir nah am tatsächlichen Polizeialltag. Wir sind eine Hochschule für angewandte Wissenschaften – die Bubble der theoretischen Lehre immer wieder zu durchbrechen ist wichtig um nah am tatsächlichen Geschehen zu bleiben.“
Eine Moderatorin, ein Moderator und drei hochkarätige Gäste. Vom Landeskriminalamt Baden-Württemberg waren als Referenten der Leiter des Staatsschutzes, Leitender Kriminaldirektor (Ltd. KD) Andreas Taube, und der Extremismuswissenschaftler, Dr. Daniel Köhler, eingeladen. Zusätzlich wurden die Podiumsgespräche von einem ehemaligen Staatsanwalt und jetzigen Professor der Hochschule für Polizei Baden-Württemberg, Prof. Dr. Philipp Molsberger, ergänzt.
Die Veranstaltung war in „Verschlusssache – Nur für den Dienstgebrauch“ (VS-NfD) eingestuft, weshalb die Öffentlichkeit nicht eingeladen war. Besprochen wurden ausgewählte rechtliche und taktische Inhalte. Es stand die Entwicklung der Reichsbürger – und Selbstverwalterszene, sowie das mit ihnen verbundene Gefahrenpotential, auf dem Programm.
Dr. Daniel Köhler eröffnete den Teilnehmenden einen Blick in eine moderne und komplexer werdende, rechtsextremistische Erlebniswelt. Rhetorisch brillant band er die Teilnehmenden in seinen Vortrag ein und fesselte sie verbal bis kurz vor 22 Uhr an die Holzstühle.
Prof. Dr. Molsberger hatte viele Botschaften im Gepäck. Aufgrund der fortgeschrittenen Zeit musste er seine Ausführungen leider stark begrenzen.
Beteiligung über Smartphone und QR-Code. Die Teilnehmenden nutzten die Möglichkeit über einen QR-Code Fragen zu stellen. Diese wurden in Echtzeit an einem Analysetisch geclustert. Leider konnten aufgrund des gefüllten Programms lediglich einzelne Fragen direkt durch das Podium beantwortet werden. Die Moderatoren versprachen aber, dass die Antworten auf die Fragen zukünftig in die Lehre einfließen werden.
Anhaltender Applaus – Fortsetzung folgt. Stimmen der Studierenden:„Vielen Dank, für die Möglichkeit im Studium über den Tellerrand zu blicken – für die Gelegenheit zum Networking. Ich hätte noch stundenlang zuhören können.“ „Es war sehr spannend und hat mich neugierig gemacht. Damit hätte ich nicht gerechnet!“ „Es hat sehr viel Spaß gemacht, gerne mehr davon!“ Die Teilnehmenden zeigten bis in die späten Abendstunden eine enorme Lernbereitschaft und große Ausdauer.
„Der Aufwand hat sich gelohnt. Es hat uns richtig Spaß gemacht und war darüber hinaus eine großartige Teamleistung!“
Resumée der Moderierenden, Lorena Gutzwiller und Thorsten Lange
Vom 6. bis 9. Juni 2024 findet die zehnte Direktwahl zum Europäischen Parlament statt.
Aus diesem Grund arbeiten die Fachgruppe Politikwissenschaft/Politische Bildung/Methodik des wissenschaftlichen Arbeitens von der Fakultät IV der Hochschule für Polizei Baden-Württemberg (HfPolBW) und ihr langjährigen Kooperationspartner, der Fachbereich Europa und Internationales der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg (LpB BW) erneut zusammen.
Sie bieten an allen Ausbildungsstandorten einschließlich des Campus Villingen-Schwenningen Informationen, Aktivitäten oder Mitmachaktionen an, die den Auszubildenden und den Studierenden der Polizei Baden-Württemberg nicht nur die anstehenden Wahlen näherbringen, sondern generelles Interesse an Europa, der Europäischen Union und der einzelnen Mitgliedstaaten wecken sollen.
Dieses Angebot findet bis zum 9. Mai, dem Europatag, statt.
In diesem Rahmen finden auch politisch-historische Bildungstage statt, bei denen Auszubildende oder Studierende ihr Wissen am Quizrad unter Beweis stellen und aktiv beim Lernspiel „Europa-Puzzle“ den europäischen Kontinent entdecken können. Neben Präsenten und Preisen der LpB BW werden dabei auch deren Informationen bzw. Materialien zur politischen Bildung kostenfrei zur Verfügung gestellt.
Die LpB BW bietet diese Materialien und Informationsquellen allen Bürgerinnen und Bürgern Baden-Württembergs an.
Parallel hierzu wird den Studentinnen und Studenten derzeit im Hauptstudium am Campus der HfPolBW das Thema Europäische Einigung und Europawahl vermittelt.
Insbesondere Erstwählende sollen über die Europawahl informiert werden. Hierbei erweist sich die langjährige ertragreiche Zusammenarbeit zwischen beiden Kooperationspartnern wieder einmal als vorteilhaft.
Insgesamt werden so mindestens 1.600 junge Menschen bei der HfPolBW die Angebote in Anspruch nehmen können.
Vom 12.-13. März 2024 fand an der Hochschule Mittweida die nunmehr 9. Tagung der Polizeiinformatik statt. Hierbei konnten die Organisatoren 120 Teilnehmer aus dem gesamten Bundesgebiet begrüßen. Bei dieser Tagung wird für den besten studentischen Beitrag ein von der Firma Esri Deutschland GmbH gesponsorter Preis verliehen. Der Gewinner des Preises im Jahr 2024 ist Paul David Langsam von der Hochschule für Polizei Baden-Württemberg (HfPolBW) für seinen Vortrag „Technologie-Radar“. Dieser fokussierte sich auf eine konzeptionelle Bewertung von zukünftigen Technologien, um den Entscheidungsprozess objektiver zu gestalten.
Paul David Langsam ist Angehöriger des ersten Studiengangs des Studienschwerpunkts Kriminalpolizei-IT-Auswertungen/IT-Ermittlungen des 44. Studienjahrgangs. Seit dem 01.04.2024 verstärken die Angehörigen dieses neuen Studiengangs die Dienststellen und Einrichtungen für die Polizei Baden-Württemberg.
Weitere Informationen zur Polizeiinformatik gibt es unter www.polizeiinformatik.de
532 Studierende verlassen den Campus Villingen-Schwenningen als frischgebackene Oberkommissarinnen und Oberkommissare. Sie wurden am Mittwoch, 27. März 2024 in feierlichem Rahmen verabschiedet.
Es lebe die Musik! Mit dem Titel Viva Musica von Alfred Reed hat das Landespolizeiorchester Baden-Württemberg unter der Leitung von Professor Stefan Halder die feierliche Verabschiedung des 44. Studienjahrgangs am Mittwoch, 27. März 2024, eröffnet. Mit dem eingängigen Musikstück wurden die Anwesenden schon zu Beginn der Veranstaltung in eine, dem Anlass entsprechende Stimmung gebracht.
Dies wurde schließlich auch mit tosendem Applaus der über 1.200 Anwesenden in der Sporthalle des Campus Villingen-Schwenningen honoriert.
Als erste trat die Gastgeberin und Prorektorin Prof. Dr. Judith Hauer auf die Bühne und begrüßte die Anwesenden, sowie die über eine Videoübertragung verbundenen Angehörigen an den Bildschirmen. Sie ging in ihrer Begrüßung auf die drei Nova des zu verabschiedenden 44. Studienjahrgangs ein.
- Bei diesem Jahrgang handelt es sich um den ersten dreigeteilten Jahrgang mit den Studiengängen Schutzpolizei, Kriminalpolizei sowie der Spezialisierung IT-Ermittlungen/IT-Auswertungen des Kriminalpolizei-Studiengangs.
- Als zweites Novum werden erstmals keine Aufsteigerinnen und Aufsteigeraus dem mittleren Polizeivollzugsdienst verabschiedet, da diese fortan einen eigenen Studiengang absolvieren.
- Nicht zuletzt waren erstmals die Prüfungen in Sport und Einsatztraining als Teilprüfungen bestehensrelevant.
Besonders betont wurde, dass die Absolvierenden am heutigen Tag auch noch zu Oberkommissarinnen und zu Oberkommissaren ernannt werden.
Frau Dr. Hauer beglückwünschte die 532 Studierenden, welche nun ihr Zeugnis erhalten zum erfolgreichen Abschluss nach 45 Monaten Vorausbildung und Studium. Sie sprach an, dass vielen Menschen Dank gebührt, stellvertretend nannte sie die Dozierenden und Mitarbeitenden der Hochschule. Die Verbundenheit zur Hochschule zeigten auch die anwesenden Ehrengäste aus dem benachbarten Ausland, der Politik, Justiz, Wirtschaft und der gesamten Landespolizei sowie die Vertretungen des Landratsamts und der Doppelstadt.
Für den Dienstherrn richtete im Anschluss Ministerialdirektor Reiner Moser aus dem Ministerium des Inneren, für Digitalisierung und Kommunen, seine Worte an die Anwesenden, vor allem natürlich an die heutigen Hauptpersonen, die Studierenden.
Er wies unter anderem darauf hin, dass der Polizeiberuf etwas Besonderes ist und allen Polizistinnen und Polizisten viel abverlangt. Er gibt aber auch vieles zurück. Dabei ist der Teamgedanke zentraler Bestandteil der Arbeit. Er nahm für die Studierenden den 24-Stunden-Spendenlauf als Beispiel, bei welchem die erreichte Leistung mit insgesamt 38 Teams als Sinnbild für Teamgeist steht. Herr Moser zog weiter einen Vergleich zur Fußball-Nationalmannschaft. Dort ist es entscheidend, viele gute Spieler zu einer Einheit zu formen. Jeder muss bereit sein, für den anderen einzustehen, Fehler auszubügeln und füreinander einzustehen.
Er gab an, dass die Polizei dafür einsteht, für Sicherheit bei der bevorstehenden Europameisterschaft zu sorgen. Auch hier kommt es darauf an, dass sie eine Einheit ist und bestens vorbereitet. Der Ministerialdirektor erinnerte die Studierenden an deren Einstieg im Juli 2020. Dieser geschah unter ungünstigen Voraussetzungen, die Corona-Pandemie brachte damals viele Einschnitte auch in die Ausbildung mit sich. Herr Moser überbrachte die Glückwünsche im Namen von Innenminister Thomas Strobl zum erfolgreichen Studium. Dieser konnte an diesem Tag aus bekanntem Anlass leider nicht selbst hier sein. Da die Einstellungsoffensive mit der Unterstützung des Landtags Baden-Württemberg durchgeführt werden konnte und weiter durchgeführt wird, kann man in den kommenden Jahren sukzessive eine Verstärkung der Landespolizei erleben. Einen weiteren wichtigen Punkt sprach Herr Moser noch an, der für alle Polizistinnen und Polizisten, egal ob in Uniform oder zivil gilt: Polizistinnen und Polizisten sind Vertreterinnen und Vertreter des Staates und damit Vorbilder für die Gesellschaft. Sie verpflichten sich für die Werte der Demokratie und für unsere Gesellschaft voll und ganz einzustehen. Bereits vorab sprach er den Studierenden seinen Dank für ihren Einsatz für die Gesellschaft aus und richtete diesen auch an die Angehörigen für die Unterstützung der jungen Nachwuchskräfte sowie an die Hochschule und die Dienststellen für die hervorragende Ausbildung.
Das Landespolizeiorchester startete das nun beginnende Stück aus den rumänischen Tänzen Batuta 2 mit Trommelwirbel und hat das Publikum in der Folge begeisternd mitgenommen und einbezogen.
Maren Gröner und Paul David Langsam vom Allgemeinen Studierendenausschuss richteten zu guter Letzt ihre Worte an die Absolvierenden und Gäste in der Halle sowie die zugeschalteten Angehörigen zuhause an den Bildschirmen.
Auf 31.416 Stunden, 1.309 Tage, 45 Monate oder drei 3/4 Jahre oder auch ein Studium bei der Polizei Baden-Württemberg wurde zurückgeblickt. Im Juli 2020 begann mit dem Start in die Vorausbildung ein völlig neuer Lebensabschnitt. Kaum an den Ausbildungsstandorten angekommen, waren die damals in der Vorausbildung befindlichen künftigen Studierenden auch schon wieder weg. Es hieß: ab in den bis dato unbekannten Online-Fernunterricht. Auto und Bahn waren in der Folge treue Begleiter um die bis auf die Sekunde durchgeplanten Praxisinhalte absolvieren zu können. Schließlich folgte erstmals die „richtige Polizeiarbeit“ im Praktikum bei der Schutz- und Kriminalpolizei.
Im Herbst 2021 stand die erste Entscheidung zu Beginn des fachtheoretischen Studiums an: Schutzpolizei oder Kriminalpolizei? Es folgte das Hauptpraktikum – die Zeit verging wie im Flug! Schließlich ging es zurück in den Schwarzwald, um den letzten Teil des Studiums anzutreten. Mit einem „Danke für diese unvergessliche Zeit – jedem einzelnen hier!“ endete ein launiger Rückblick auf 31.416 Stunden, 1.309 Tage, 45 Monate oder drei 3/4 Jahre – also ein Studium bei der Polizei Baden-Württemberg.
Im zweiten Teil wies Paul David Langsam eingangs darauf hin, dass nun der Ernst der Lage beginne. Er ging auf eine vergangene Ansprache von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ein, der von Zeiten des Wandels und Zeiten überlagernder Krisen sprach. Krisen kann jeder vermutlich mit irgendwelchen Punkten in seinem Leben in Verbindung bringen. Er stellte an den Jahrgang die Frage: Sind wir dem gewappnet, was die derzeitigen Krisen an Auswirkungen auf die Polizei hat? Hörte man doch an der einen oder anderen Stelle immer wieder, dass die Studierenden des 44. Jahrgangs durch die Corona-Pandemie Erleichterungen bekommen hätten, durch die Einstellungsoffensive und die hohen Einstellungszahlen doch eher Quantität statt Qualität mit sich bringen und die Prüfungen auch nicht mehr so schwierig wie früher seien.
Von all diesem war jedoch im 44. Jahrgang nichts zu spüren. Sie sind Angehörige des ersten dreigeteilten Jahrgangs und Teil des strukturellen Wandels in der Polizei Baden-Württemberg, in der seit 2016 mehr als ein Drittel der Stellen durch die Pensionswelle wiederbesetzt wurden, bald wird es rund die Hälfte sein. Wo altes weicht ist Platz für Neues: die Polizei wird bunter und diverser, der Anteil weiblicher und männlicher Einstellungen ist beinahe ausgewogen, ca. 25 % haben einen Migrationshintergrund. Dies führt zu einer vielfältigen neuen Polizei. Der 44. Jahrgang wird damit die Polizei Baden-Württemberg unweigerlich weiter und mindestens entsprechend der Merkmale seiner Generation prägen. Darüber hinaus besteht aber auch die Möglichkeit, durch den persönlichen Einsatz und dem Bewusstsein der übertragenen Verantwortung, die Polizei nun nachhaltig auszurichten und standfest gegenüber den – nicht Krisen, sondern anstehenden Herausforderungen gestalten. Er appellierte zum Schluss an seine Kolleginnen und Kollegen: „In diesem Sinne: Lasst uns diese Herausforderungen gemeinsam angehen.“
Ein Potpourri von Elvis Presley’s greatest Hits läutete die Ehrungen und Auszeichnungen ein, die von Prorektorin Frau Prof Dr. Hauer und dem Vorsitzenden des Fördervereins PRO HfPol e. V., Dr. Marcel Klinge, gemeinsam verliehen wurden.
Geehrt wurden die beiden Vorsitzenden des Allgemeinen Studierendenausschusses sowie die jeweiligen Jahrgangsbesten der einzelnen Studiengänge. Die allerbeste des Jahrgangs durfte sich über einen hervorragenden Durchschnitt von 13,33 Punkten freuen. Für sie und die besten der beiden anderen Studiengänge gab es neben der Gratulation und dem Zeugnis einen Förderpreis des Fördervereins PRO HfPol e. V.
Auf eine Besonderheit wies der Dirigent des Landespolizeiorchesters Professor Stefan Halder noch hin, die wohl einmalig sein dürfte. Eine Studierende aus dem 44. Studienjahrgang war heute Teil des Landespolizeiorchesters und spielte mit – für sie sicherlich auch ein unvergessliches Erlebnis.
Mit der Nationalhymne wurde der offizielle Teil der Verabschiedung beendet.
Für die Studierenden ging es allerdings noch weiter…
- mit der Zeugnisausgabe,
- der Ernennung zur Oberkommissarin und zum Oberkommissar und
- last but not least mit der nun verdienten und fälligen Abschlussfeier des Studiums,
ehe zum 1. April 2024 die 532 jungen Menschen dann die Dienststellen im Land verstärken.
Als Teil des Teams „Advisory Board Polizei-Informatik“ wurde Prof. Dr. Johannes Fähndrich von der Hochschule für Polizei Baden-Württemberg (HfPolBW) vor einigen Tagen beim 9. Forum Sicherheit an der Northern Business School in Hamburg mit dem Hamburger Sicherheitspreis ausgezeichnet.
Mit dem Beitrag „Stärkung der digitalen Ermittlungskompetenz durch technologiegetriebene Polizeiausbildung“ erreichte das Team „Advisory Board Polizei-Informatik“ den 1. Platz.
Der Beitrag des Teams „Advisory Board Polizei-Informatik“ beschreibt die notwendigen Anpassungen des Polizeistudiums an den ständigen technischen Wandel, der durch die Digitalisierung und die damit einhergehende Zunahme von Cyberkriminalität entsteht. Digitale Spuren müssen von gut ausgebildeten Polizistinnen und Polizisten erkannt, vor Veränderung geschützt sowie gesichert und ausgewertet werden. Sie sollten also wissen, in welchen Zusammenhängen diese Spuren entstehen, wie diese zu finden sind sowie diese beweiskräftig und gerichtsfest gesichert werden können. Der Fokus des Beitrags liegt auf der Integration neuer Technologien in die Polizeiarbeit und der Anpassung der Lehre, um den Herausforderungen neuer Technologien gerecht zu werden und den Entwicklungen in der Kriminalität effektiv begegnen zu können.
Der Hamburger Sicherheitspreis wird von der Handelskammer Hamburg, der NBS Northern Business School – University of Applied Sciences und der Akademie der Polizei Hamburg verliehen. Er wurde bereits zum siebten Mal vergeben und ist mit 3.000 € dotiert. Prämiert werden praxisgerechte innovative Konzepte, Ideen und Methoden zur Verbesserung der Arbeit der Polizei, der Unternehmenssicherheit oder der gewerblichen Sicherheitsdienste sowie deren Zusammenarbeit.
Der Preis resultiert auch aus einer „stillen Revolution“, die sich in Villingen-Schwenningen vollzogen hat: Die Polizeiausbildung geht in die nächste Runde!
In den letzten Jahren wurde das Studium für angehende Kriminalbeamtinnen und Kriminalbeamte überarbeitet und stärker an den modernen Herausforderungen der Kriminalitätsbekämpfung ausgerichtet. Ein neuer Studiengang „K-IT“ (Kriminalpolizei IT-Ermittlungen/IT-Auswertungen) legt einen Schwerpunkt auf den Umgang mit digitalen Spuren. Die immer schneller voranschreitende Digitalisierung hat die Anpassungen für eine zukunftsfähige Polizei erforderlich gemacht. Die Ausbildung junger Polizistinnen und Polizisten wurde signifikant verbessert und modernisiert, um zeitgemäß den neuen Anforderungen gerecht werden zu können. So war es auch von Beginn an das Konzept von den K-IT Dozenten Prof. Dr. Johannes Fähndrich und Kriminaloberrat Lars Mechler hier im Double-Teaching die relevanten Inhalte akademisch und praxisrelevant umzusetzen.
Die ersten Absolventinnen und Absolventen dieses Studiengangs bringen in wenigen Tagen dadurch frischen Wind in die Ermittlungsbehörden, ausgestattet mit fortschrittlichen Werkzeugen und Fachkenntnissen, um ihre kriminalpolizeilichen Aufgaben mit neuer Perspektive und Effizienz zu erfüllen.
Die Inhalte des neuen Studiengangs wurden durch eine zukunftsorientierte Bewertung von Technologie und deren Einfluss in der Kriminalitätsbekämpfung ausgewählt. Dieses Prinzip wurde mit dem Hamburger Sicherheitspreis geehrt. Den Ermittlerinnen und Ermittlern wird ermöglicht, besser auf die Herausforderungen moderner Ermittlungsarbeit einzugehen und eine zeitgemäße Sicherheit für die Bevölkerung zu gewährleisten. Der Studiengang ist deutschlandweit einzigartig und unterstreicht die Reaktion auf die veränderten Anforderungen der letzten Jahre.
Mit Zuversicht blicken die Dozierenden an der Seite einer neuen Generation von Ermittlerinnen und Ermittlern in eine sicherere Zukunft.
Zur Person:
Prof. Dr. Johannes Fähndrich ist Leiter der Fachgruppe Angewandte Informatik, Cybercrime und Digitale Spuren an der HfPolBW. Zudem ist er Vorsitzender der Forschungskommission der Hochschule und international veröffentlichter und mehrfach ausgezeichneter Wissenschaftler im Bereich Künstlicher Intelligenz sowie Sprecher der Fachgruppe für Computational Intelligence der Gesellschaft für Informatik.
Liebe Studierende, liebe Kolleginnen und Kollegen,
das Gleichstellungsteam wünscht einen guten Weltfrauentag!
Die Vereinten Nationen haben den Tag unter das Motto
„Invest in women: Accelerate progress„
gestellt und betonen damit die Bedeutung der Gleichstellung von Frauen und Männern für wirtschaftlichen Wohlstand und Umweltschutz.
Weiterführende Infos dazu gibt es hier:
Die Bundeskonferenz der Gleichstellungsbeauftragten an Hochschulen startet heute mit ihrem Jahresmotto 2024:
„Hochschule #GenderKlimaGerecht transformieren“.
Hier wird der Zusammenhang zwischen Geschlechter- und Klimagerechtigkeit in den Mittelpunkt gerückt.
Gleichstellung funktioniert nur, wenn Männer und Frauen sich gemeinsam dafür einsetzen. In diesem Sinne freuen wir uns weiterhin auf eine gute Zusammenarbeit!
Prof. Dr. Annina Baumgartner | KHKin Arlette Sutter | Prof. Dr. Katharina Lorey | Prof. Dr. Silvia Oßwald-Meßner
In einer internen Zeremonie, die vor wnigen Tagen in kleiner Runde stattfand, überreichte die Hochschule für Polizei Baden-Württemberg (HfPolBW) einen symbolischen Scheck über 7.777 Euro an das Kinderhospiz Sternschnuppe in Villingen-Schwenningen.
Die besondere Geste der Solidarität und Unterstützung fand direkt vor Ort im Kinderhospiz statt. Anwesend waren Vertretungen des Masterstudiengangs der Hochschule. Auch Prorektorin Prof. Dr. Hauer, nahm persönlich an der Spendenübergabe teil. Die Veranstaltung unterstreicht das soziale Engagement und die Gemeinschaftsbindung innerhalb der Hochschulgemeinschaft.
Die großzügige Spende wurde im Rahmen einer vorweihnachtlichen Veranstaltung auf dem Campus der HfPolBW gesammelt, bei der Studierende, Dozenten und lokale Unterstützer gemeinsam für einen guten Zweck eintraten. Die symbolische Scheckübergabe setzte einen besonderen Akzent, um die Bedeutung der finanziellen Hilfe für das Kinderhospiz Sternschnuppe zu unterstreichen.
„Die Atmosphäre in kleiner Runde war herzlich und berührend. Unsere Hochschulgemeinschaft ist stolz darauf, das Kinderhospiz Sternschnuppe in Villingen-Schwenningen unterstützen zu können. Diese Spende trägt dazu bei, Familien in schweren Zeiten Trost und Unterstützung zu bieten.“,
so Prorektorin Prof. Dr. Hauer, die ihre Freude über die gelungene Spendenaktion äußerte.
Das Kinderhospiz Sternschnuppe setzt sich seit Jahren für die Verbesserung der Lebensqualität von schwerkranken Kindern und deren Familien ein. Die Spende der HfPolBW wird dazu beitragen, diese wichtige Arbeit fortzusetzen und die Versorgung der betroffenen Familien sicherzustellen.
Die Hochschule für Polizei Baden-Württemberg dankt allen Beteiligten, die zu diesem symbolischen Akt beigetragen haben, und betont damit erneut ihr Engagement für soziale Verantwortung.
Am 25. Januar besuchte Rechtsanwältin Melanie Freiin von Neubeck die Hochschule für Polizei Baden-Württemberg (HfPolBW) auf dem Campus Villingen-Schwenningen.
Prorektorin Frau Professorin Dr. Judith Hauer hat sie auf dem Campus empfangen.
Frau von Neubeck hat im September 2023 ihr Amt als Vertrauensanwältin des Innenministeriums übernommen und steht als solche auch den Beschäftigten aller Dienststellen und Einrichtungen der Polizei des Landes zur Verfügung, damit auch allen Studierenden der HfPolBW.
An der HfPolBW hat sich eine Arbeitsgruppe etabliert, die sich mit dem Thema der sexuellen Belästigung am Arbeitsplatz befasst, dazu forscht und insbesondere die Aufklärung, Prävention und die notwendigen Verfahrensregelungen und Unterstützungsangebote für Betroffene voranbringen möchte. Derzeit arbeitet die Hochschule in enger Abstimmung mit der Arbeitsgruppe an einer Verfahrensregelung nach § 4 a LHG.
Die Gleichstellungsbeauftragte der Hochschule hat gemeinsam mit der Hochschulleitung Rechtsanwältin von Neubeck eingeladen, um die Zusammenarbeit mit ihr auch offiziell zu starten, nachdem es bereits erste Besprechungen zwischen den Beteiligten gegeben hat. Der fachliche Austausch mit Rechtsanwältin von Neubeck wurde an diesem Vormittag in der Arbeitsgruppe mit der Hochschulleitung fortgesetzt.
Als ersten Schritt wurde vereinbart, dass auch an der Hochschule möglichst allen Mitarbeitenden, aber vor allem auch den Studierenden bekannt sein sollte, dass Rechtsanwältin von Neubeck als fachkundige und unabhängige Rechtsanwältin absolut vertraulich und kostenlos für eine Beratung zu dem Thema sexuelle Belästigung zur Verfügung steht. Hierzu sollen unter anderem auch zukünftige Studierende im Rahmen des Einführungsprogramms, aber auch im Rahmen der Vorlesungen, etwa in Führungswissenschaften, auf dieses zusätzliche Beratungsangebot hingewiesen werden.
Die Arbeitsgruppe plant daneben ein gemeinsames Studium Generale im Sommersemester 2024, das sich dieses Themas auch wissenschaftlich annehmen und Gelegenheit zum Austausch mit Rechtsanwältin von Neubeck geben soll. Der genaue Termin wird noch bekannt gegeben.
Nähere Informationen zum Thema sowie zur Person Frau von Neubecks können Studierende der HfPolBW unter diesem Link… erhalten.
29.12.2023 | Manfred Laziok, Stellvertreter des Verwaltungsdirektors, in den Ruhestand verabschiedet
Das derzeitige Leitungsduo der Hochschule für Polizei Baden-Württemberg, Prorektorin Dr. Judith Hauer und Vizepräsident Jürgen von Massenbach-Bardt verabschiedete den stellvertretenden Verwaltungschef im Rahmen eines Mitarbeiterfestes aus dem Kreise seiner zahlreich erschienenen Kolleginnen und Kollegen und dankte diesem für die jahrzehntelange, gute Zusammenarbeit und seine dem Land treu geleisteten Dienste. Aus den Händen von Verwaltungsdirektor Thomas Gegg erhielt er nun zum Jahresende die Ruhestandsurkunde des Innenministers.
Die Karriere des in Niedereschach lebenden Manfred Lazioks begann schon früh. Gleich nach dem Studium für den gehobenen Verwaltungsdienst an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung Kehl begann er 1983 als junger Regierungsinspektor in der Verwaltung der damaligen Polizei-Fachhochschule seinen Dienst. Zu diesem Zeitpunkt war die Polizei-Fachhochschule selbst erst drei Jahre alt – sie wurde 1979 gegründet und war noch an ihren ersten Sitz in den historischen Klostergemäuern Maria Tann bei Unterkirnach beheimatet, bevor sie dann 1985 den neu gebauten Hochschul-Campus in der Schwenninger Sturmbühlstraße bezog. All das hat Manfred Laziok beinahe von der ersten Stunde miterlebt und als junger Pionier in verantwortlicher Position mit aufgebaut. Zunächst war er für die Personalleitung zuständig, einige Jahre später übernahm er die Leitung des Finanzbereiches und verantwortete in all seinen Dienstjahren ein Haushaltsvolumen von mehreren Hundert Millionen Euro. Bereits Anfang der 1990-er Jahre wurde er zum Stellvertreter des Verwaltungsdirektors der Hochschule bestellt. Er hat alle Ausbaustufen der Hochschule mitgemacht und der heute bekannte Gebäudekomplex in der Sturmbühlstraße ist dadurch untrennbar mit dem Namen Laziok verbunden. Im Jahr 2015 absolvierte er nach einer mehrmonatigen Hospitation beim baden-württembergischen Innenministerium den Lehrgang zum Aufstieg in den höheren Verwaltungsdienst an der Führungsakademie des Landes Baden-Württemberg, den er mit seiner Ernennung zum Regierungsrat erfolgreich abschließen konnte. 2018 durfte er nicht nur sein 40-jähriges Dienstjubiläum begehen, auch wurde er zum Regierungsdirektor befördert. Zuletzt leitete er das größte Verwaltungsreferat mit mehr als 70 Mitarbeitenden, zuständig für die Bereiche Finanzen, Immobilien sowie die Serviceeinheiten. Seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schätzten an ihm seine ganz besonders ausgeglichene, besonnene und ruhige Art. Sieben Rektoren und Präsidenten war er ein zuverlässiger und kompetenter Ansprechpartner. Ihm selbst war der große Gestaltungsspielraum in der Personal- und Finanzverwaltung immer eine reizvolle berufliche Aufgabe. Nun freut sich Manfred Laziok besonders auf die freie Zeit für seine Frau und Familie – er ist nicht nur zweifacher Vater sondern mittlerweile auch zweifacher Großvater und er hat noch eine hochbetagte Mutter, die regen Anteil am Familienleben nimmt. Seine zweite Liebe war die Förderung des Jugendsports. Viele Jahre war er beim Kreisjugendsportring des Schwarzwald-Baar-Kreises im Vorstand tätig. Er wandert gerne im Schwarzwald und hält sich mit dem Tischtennisspiel fit.
Prof. Dr. Knut Latscha von der Fakultät IV folgte der Einladung zur Teilnahme an der Diskussionsrunde beim Kongress für Psychiater, Neurologen und Psychotherapeuten – DGPPN in Berlin und konnte dabei den Ansatz der HfPolBW dem Podium, wie auch den teilnehmenden Zuhörenden näherbringen.
Mit dem Titel seiner Präsentation verdeutlichte Herr Dr. Latscha sowohl dem Publikum, als auch dem Podium, dass das Handlungsfeld der Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten von zwei Seiten beleuchtet werden muss.
Pro Tag werden z. B. von Revieren in unmittelbarer Umgebung von Psychiatrien im Durchschnitt ein bis zwei Einsätze mit psychisch Kranken – nicht betäubungsmittel- oder alkoholbedingt – absolviert. Aber es gibt auch hier noch einiges zu verbessern. Die Psychiatrie ist in der Überlegung, ob ein Praktikum für Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten in psychiatrischen Ein-richtungen sinnvoll wäre. Herr Dr. Latscha unterbereitete den Ansatz, dass in die Facharztausbildung der Psychiatrie ebenso ein Praktikum bei der Polizei notwendig wäre. Denn in der Gesamtschau wurde ein wenig der Eindruck erweckt, dass nur die Polizei dazu lernen müsse. Jedoch ist eine gute Zusammenarbeit nur dann gewinnbringend, wenn beide Seiten wissen, was der jeweils andere leis-ten muss. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass nun von einer Arbeitsgruppe der DGPPN Handlungsfelder in der Zusammenarbeit Psychiatrie und Polizei definiert werden sollen.
Der diesjährige Kongress der „Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde e.V.“ (DGPPN) fand vom 29.11. bis 02.12.2023 in Berlin statt. Hierbei handelt es sich um einen der europaweit größten Kongresse der Psychiater, Neurologen und Psychotherapeuten mit ca. 9.000 Teilnehmenden aus ganz Europa. Im Rahmen dieses Formats fand eine Podiumsdiskussion mit einleitenden Impulsreferaten zum Thema „Polizei und Psychiatrie: Polizeieinsätze mit Personen mit psychischen Erkrankungen und Polizeischulungen“ unter dem Topic „Psychiatrie und Gesellschaft“ statt.
Das Podium war hochrangig besetzt, u.a. mit den beiden Vorsitzenden der DGPPN, Prof. Dr. Meyer-Lindenberg vom Zentralinstitut für Seelische Gesundheit (ZI) Mannheim und Prof. Dr. Heinz von der Charité Berlin, die sich diesem Thema persönlich widmeten. Ebenfalls anwesend waren der Vorsitzende des Bundesverbandes der Angehörigen psychisch Kranker, Dr. Hannig, der Vorsitzende des Landesnetzwerks Selbsthilfe bei seelischer Gesundheit, Manfred Schneider, und die stvellvertretende Vorsitzende des Gesundheitsausschusses im Bundestag Frau Dr. Kappert-Gonther. Diese Besetzung zeigt, dass dieses Thema inzwischen auf entsprechender Ebene angekommen ist und als sehr wichtig erachtet wird, nicht zuletzt aufgrund der Geschehnisses in Mannheim, bei denen ein psychisch Kranker bei einem Polizeieinsatz zum Tode gekommen ist.