
Der Jahresbericht der Hochschule für Polizei Baden-Württemberg wurde inhaltlich neu gestaltet sowie in neuem Design mit neuer Bezeichnung
„Campus Baden-Württemberg | HfPolBW“ erstellt.
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Am Mittwoch, den 26.11.2025, fand in der Zeit von 10:00 Uhr bis 15:30 Uhr ein Blutspendtermin in der Sporthalle des Institutsbereichs Ausbildung Lahr statt. Neben der Spende von Blut bestand auch die Möglichkeit, sich für eine Knochenmarkspende typisieren zu lassen.
Der Termin wurde vom DRK Ortsverband Sulz in Zusammenarbeit mit dem DRK-Blutspendedienst Baden-Württemberg durchgeführt.
Insgesamt kamen 143 Polizistinnen und Polizisten zur Blutspende. Beachtlich ist, dass sich unter dieser Anzahl 68 Erstspendende befanden. Des Weiteren haben sich sechs Personen typisieren lassen.
Das DRK bedankte sich für die tolle Zusammenarbeit und hofft, dass die im Rahmen dieser Aktion gewonnenen Erstspenderinnen und Erstspender auch bei künftigen Terminen regelmäßig Blut spenden werden.


Am Donnerstag, dem 13. November 2025, fand um 19:30 Uhr an der Hochschule für Polizei Baden-Württemberg auf dem Campus in Villingen-Schwenningen eine Podiumsdiskussion im Rahmen des Studium Generale zu dem Thema „Antisemitismus in Deutschland zwei Jahre nach dem 7. Oktober 2023“ statt. Andreas Beier (Fakultät IV) hatte hierzu zwei Ehrenamtliche des Begegnungsprojektes „Meet A Jew“ vom Zentralrat der Juden in Deutschland sowie den Dipl.-Psychologen und Autor, Dr. h. c. Ahmad Mansour, eingeladen.
Bei der letzten derartigen Podiumsdiskussion zum Antisemitismus vor zwei Jahren wurden noch die zahlreichen bisherigen Maßnahmen, auch die in Baden-Württemberg, gegen Antisemitismus diskutiert. Seitdem hat sich die Situation in vielen gesellschaftlichen Bereichen dramatisch verschlimmert. Die Zahl der hasserfüllten Menschen, die in deutschen Innenstätten Juden lautstark den Tod wünschen, hat sich in den letzten Monaten ebenso erhöht, wie die Stimmen aus der Gesellschaft, der Kultur oder den Hochschulen, die fordern, repressive Maßnahmen gegen Israel oder jüdische Menschen zu forcieren. Herr Beier nannte in der Podiumsdiskussion verschiedene Beispiele, etwa wenn am Eingang einer Änderungsschneiderei steht oder ein Pizzeriabesitzer öffentlich verdeutlicht, dass Juden der Zutritt verwehrt wird oder dass diese unerwünscht sind – und dass es in Folge dessen aber keine wochenlangen Diskussionen in der Öffentlichkeit darüber gibt.
Der gebürtige Freiburger Gregor Peskin ist in der jüdischen Jugendarbeit aktiv und seit 2023 Vorsitzender der Makkabi Deutschland Jugend. Er berichtete über die Anfeindungen im Sport oder an Hochschulen. Die in Mannheim geborene Cathy Field erläuterte beispielsweise, dass der Antisemitismus in arabischen Ländern oftmals überhaupt nicht relevant ist und dass jüdisches Leben in der deutschen Öffentlichkeit nicht wahrnehmbar ist – im Gegensatz zu anderen Ländern, in denen man in Geschäften beispielsweise Symbole der jüdischen Religion ebenso kaufen kann wie die von anderen Religionen. Beide engagieren sich als Ehrenamtliche des Begegnungsprojektes „Meet A Jew“ vom Zentralrat der Juden in Deutschland.
Der Dipl.-Psychologe und Autor, Dr. h. c. Ahmad Mansour, der ebenso wie der ehemalige Bundespräsident Dr. h. c. Joachim Gauck, am 27. November in Stuttgart die Schleyer-Medaille erhielt – Herr Mansour für sein außergewöhnliches bürgerschaftliches Engagement für die freiheitliche Demokratie und ein friedliches Zusammenleben und für seine Arbeit gegen Radikalisierung, Unterdrückung und Antisemitismus -, erklärte mit deutlichen Worten, wie dringlich es ist, adäquate Konzepte gegen die stetig wachsenden Zahl von sich radikalisierten Jugendlichen und auch Kindern zu entwickeln. Er richtete zum Abschluss der Podiumsdiskussion auch seinen Dank an die jungen Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten der HfPolBW, die ihren Beitrag für die Demokratie leisten und er bekräftigte, dass die überwiegende Mehrheit in der Bevölkerung ebenso dankbar für die Arbeit der Polizei ist.
Für das Gelingen der Podiumsdiskussion – wie üblich waren beim Online-Webinar vor den Laptops und den PC wieder deutlich mehr Gäste dabei als im Lehrsaal – waren rund ein Dutzend Mitarbeitende der HfPolBW mitverantwortlich: Kollegen vom Präsidialstab und der Pforte ebenso wie Studierende des 46. Studienjahrganges und des 3. Erfahrungsbasierten Studienjahrganges, die Daniel Lattner und Peter Bandel von der Medientechnik beim Aufbau der Kameras oder bei der Sortierung der Fragen im Chat unterstützten.
Die drei Podiumsteilnehmenden berichteten mit zahlreichen Beispielen über Ursachen des Antisemitismus und wie adäquate Präventionsarbeit konzipiert sein muss. Alle drei waren sich einig: Sie arbeiten weiter gegen Hass, gegen Hetze und gegen Antisemitismus und für Demokratieförderung und Verständigung in Deutschland.

Ein Beitrag von Andreas Beier (Fakultät IV)
Im Rahmen einer von den Vereinten Nationen organisierten internationalen Fachkonferenz in Jerewan, Armenien präsentierte Herr Zeiser die Ansätze der Polizei Baden-Württemberg zur kompetenzbasierten Auswahl und Ausbildung von Polizeibeamtinnen und -beamten. Die eintägige Veranstaltung brachte europäische Expertinnen und Experten mit Vertreterinnen und Vertretern des armenischen Innenministeriums zusammen, um moderne Verfahren des Personalmanagements in der armenischen Polizei zu diskutieren.
Das Interesse der Vertreter der Vereinten Nationen und der armenischen Kolleginnen und Kollegen galt besonders den Strukturen und Verfahren der deutschen Polizei, deren Beamtenmodell international als Maßstab für Klarheit, Stabilität und Transparenz gilt. Vor diesem Hintergrund bot der Beitrag aus Baden-Württemberg einen einzigartigen Einblick in ein System, das seit vielen Jahren konsequent auf Kompetenzorientierung setzt. Herr Zeiser stellte dabei auch die institutionellen Rahmenbedingungen vor – von der Einbettung der Polizei im Land Baden-Württemberg über die Struktur der Hochschule für Polizei Baden-Württemberg bis hin zu ihren verschiedenen Standorten und dem international ausgerichteten wissenschaftlichen Profil der Hochschule.
„Nur wenn wir klar definieren, welche Fähigkeiten eine moderne Polizei benötigt, können wir Lernprozesse so gestalten, dass sie den tatsächlichen Anforderungen entsprechen“,
betonte Herr Zeiser.
Er hob zudem hervor, dass die Verzahnung von Personalgewinnung, Ausbildung und lebenslanger Kompetenzentwicklung in Baden-Württemberg ein zentraler Erfolgsfaktor für die Professionalität der Polizei sei. Die Teilnehmenden würdigten den Beitrag als wertvollen Impuls für die laufenden Modernisierungsmaßnahmen der armenischen Polizei. Besonders hervorgehoben wurde die Klarheit und Nachvollziehbarkeit des deutschen Modells sowie die konsequente Ausrichtung der polizeilichen Ausbildung an messbaren beruflichen Erwartungen. Die vorgestellten Erfahrungen – von der Entwicklung von Anforderungsprofilen über kompetenzorientierte Curricula bis hin zur strategischen Nachwuchsgewinnung im Kontext gesellschaftlicher Veränderungen – bieten den armenischen Partnern wichtige Orientierungspunkte für die Weiterentwicklung ihrer HRM-Strukturen und Ausbildungsprogramme.



Der landesweite Studieninformationstag 2025 fand am Mittwoch, 19.11.2025, statt. Auch die Hochschule für Polizei Baden-Württemberg beteiligte sich mit einer Veranstaltung auf dem Campus in Villingen-Schwenningen als dem zentralen Studienstandort daran.
Zu Beginn der Veranstaltung begrüßte Vizepräsident Raoul Hackenjos die Gäste in der bis auf den letzten Platz gefüllten Sporthalle.

Anschließend stellte Polizeidirektor Jörg Rommelfanger, Leiter des Institutsbereichs Personalgewinnung, den Interessierten die Vielfalt der Möglichkeiten innerhalb der Polizei Baden-Württemberg vor.
Das Programm war vielfältig und umfasste unter anderem Campus-Führungen, die von Studierenden durchgeführt wurden, sowie Schnuppervorlesungen, die von Dozierenden aller vier Fakultäten gehalten wurden. Darüber hinaus fanden mehrere Vorträge zum Bachelor-Studium statt. Ein Highlight war die Vorstellung des Einsatztrainings, und für die sportlich Interessierten bestand die Möglichkeit, aktiv am Sport teilzunehmen.

Während der gesamten Veranstaltung standen Einstellungsberatungen des Polizeipräsidiums Konstanz und des Institutsbereichs Personalgewinnung sowie Studierende in der Sporthalle für Fragen und Antworten zur Verfügung. Dies bot den Studieninteressierten und ihren Erziehungsberechtigten eine hervorragende Gelegenheit, „Erste-Hand-Informationen“ zu erhalten.
Auf dem Campus in Villingen-Schwenningen konnten über 1.000 Gäste begrüßt werden.
Der Polizeiberuf erfreut sich bei jungen Menschen sehr großer Beliebtheit. Das stellte der große Andrang beim Studieninformationstag auf dem Campus der Hochschule für Polizei Baden-Württemberg auf dem Campus in Villingen-Schwenningen eindrücklich unter Beweis.
Weitere Informationen zu Karriere und Kontakt:
Weitere Informationen zu einer Karriere bei der Polizei Baden-Württemberg und zum Kontakt sind auf der Internetseite www.karriere-polizei-bw.de zu finden.
Ausblick:
Der Studieninformationstag 2026 findet am Mittwoch, 18.11.2026, statt.
Im Rahmen der internationalen Zusammenarbeit zwischen der Hochschule für Polizei Baden-Württemberg (HfPolBW) und der Estonian Academy of Security Sciences (EASS) fand in Tallinn ein Arbeitstreffen mit Schwerpunkt auf digitalen Spuren in der Polizeiausbildung statt.
An dem Besuch nahmen
- Lars Mechler, Dozent und Vertreter der Fachgruppe Digitale Spuren und forensische KI,
- Jan Schmidt, Auslandsbeauftragter für das Baltikum, sowie
- Christian Lehberger, Leiter des International Office und Erasmus-Koordinator,
teil.
Die estnische Gastgeberin Anna Illamaa (digitale Forensik) stellte den forensischen Lehrstoff der EASS im Studium vor. Im Anschluss gab Lars Mechler einen Einblick in das innovative Studium des Studienzugs Kriminalpolizei – IT-Auswertungen/IT-Ermittlungen der HfPolBW. Daraus entwickelte sich ein intensiver fachlicher Austausch zu Lehransätzen, Übungsformaten und möglichen Kooperationsfeldern.
„Die EASS verbindet Theorie und Praxis in der digitalen Forensik auf beeindruckende Weise. Viele Ansätze lassen sich hervorragend auf unsere Lehrpraxis übertragen“,
betonte Herr Mechler.
Ziel des Besuchs war es, die partnerschaftlichen Kontakte zu vertiefen und die Grundlage für zukünftige Erasmus+-Mobilitäten von Dozenten und Studenten zu legen. Anna Illamaa signalisierte dabei großes Interesse an einem Gegenbesuch in Baden-Württemberg, um vor Ort Themenfelder für eine Zusammenarbeit vorzustellen und im Anschluss weiter auszuarbeiten.
Bereits im März kommenden Jahres ist eine Studienreise mit über 20 Studierenden der HfPolBW nach Estland geplant, organisiert durch Dozent Jan Schmidt.
Der Besuch in Tallinn wurde im Rahmen des Erasmus+-Programms ermöglicht. Nach erfolgreicher Bewerbung um die Erasmus Charter for Higher Education steht der HfPolBW ein gewisses Budget für internationale Mobilitätsprojekte zur Verfügung.
Solche Begegnungen sind mehr als Formalitäten: Sie stärken das gegenseitige Verständnis, fördern Vertrauen und öffnen neue Perspektiven für eine zukunftsorientierte Ausbildung im digitalen Zeitalter.


Am 17. Oktober 2025 fand in der Helios Arena in Villingen-Schwenningen ein bedeutendes Ereignis statt: die erste zentrale Vereidigungsfeier der Polizei Baden-Württemberg für alle im Jahr 2025 eingestellten Beamtinnen und Beamten in Ausbildung. Rund 1.220 Anwärterinnen und Anwärter aus den fünf Ausbildungsstandorten kamen zusammen, um diesen wichtigen Schritt in ihrer Karriere zu feiern.
Die Veranstaltung begann mit einer öffentlichkeitswirksamen Ankunft der Anwärterinnen und Anwärter. Von den Ausbildungsstandorten aus fuhren sie mit Bussen zum Messegelände und marschierten dann, begleitet vom Freizeitorchester der Polizei Baden-Württemberg, zur Helios Arena. Dieser eindrucksvolle Polizeimarsch, an dem über 1.300 Kolleginnen und Kollegen teilnahmen, zog die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf sich und setzte den Ton für den Rest des Tages.
Nach einem gemeinsamen Gruppenfoto mit Minister Strobl, Landespolizeipräsidentin Dr. Hinz und Präsident Zeiser auf der großen Treppe vor der Helios Arena, zogen die zu vereidigenden Polizistinnen und Polizisten unter lautem Applaus ihrer Angehörigen in die Arena ein. Die Begrüßung durch Präsident Zeiser und die Ansprachen von Minister Strobl, Oberbürgermeister Roth, Dr. Liebhart (Polizeiseelsorge) sowie einer Anwärterin und einem Anwärter bildeten den Auftakt zur Vereidigung.
Die Vereidigung selbst führte Landespolizeipräsidentin Dr. Hinz durch, ein wichtiger Moment, der die jungen Beamtinnen und Beamten in ihre neuen Rollen als Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten einführte. Der Abschluss der Zeremonie war besonders emotional: die 1.220 frisch vereidigten Kolleginnen und Kollegen warfen gleichzeitig ihre Schirmmützen in die Luft.
Zahlreiche Ehrengäste aus der Politik, dem Innenministerium und der Polizei nahmen an der Veranstaltung teil und boten so den gebührenden Rahmen für diesen historischen Tag. Parallel zur Vereidigungsfeier fand in unmittelbarer Nähe auf dem Gustav-Strohm-Parkplatz eine öffentliche Polizeischau statt, bei der das Polizeipräsidium Einsatz und das Polizeipräsidium Konstanz ihre Leistungsfähigkeit mit verschiedenen Ständen präsentierten. Die Zentrale Vereidigung wurde auf einer Leinwand übertragen, sodass alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Polizeischau live dabei sein konnten.
Insgesamt nahmen rund 5.000 Personen an der Veranstaltung teil, was die Bedeutung und den Stellenwert der Polizei in der Gesellschaft unterstrich. Dieser Tag wird sicherlich lange in Erinnerung bleiben und markiert den Beginn einer neuen Ära für die Sicherheit in Baden-Württemberg.
Einige Impressionen des Tages:








































































Die Leitende Kriminaldirektorin und langjährige Dekanin der Einsatz- und Führungswissenschaftlichen Fakultät ist zum 1. Oktober 2025 nach 43 Dienstjahren in den wohlverdienten Ruhestand eingetreten.
Andrea Merkle begann im Herbst 1982 beim Bundeskriminalamt ihre Ausbildung zur Kriminalkommissarin. 1986 wechselte sie zur Landespolizei Baden-Württemberg, wobei ihre ersten Stationen eine Spezialeinheit beim Landeskriminalamt und dann das Landespolizeipräsidium im Innenministerium waren. Als seinerseits dritte Frau im höheren Polizeivollzugsdienst des Landes Baden-Württemberg absolvierte sie erfolgreich das Studium für den höheren Polizeivollzugsdienst an der Polizeiführungsakademie Münster/Hiltrup, der heutigen Deutschen Hochschule der Polizei. Danach kehrte sie zunächst zum Innenministerium zurück, ehe sie 1997 nach Villingen-Schwenningen wechselte, um an der Hochschule für Polizei als Dozentin im Fach Einsatzwissenschaften zu lehren. Im Jahr 2008 wurde sie zur Leiterin der Fachgruppe Einsatzwissenschaften bestellt, 2010 wurde ihr zusätzlich die Funktion der Prodekanin der Fakultät Einsatz- und Führungswissenschaften übertragen. Andrea Merkle wurde in den folgenden Jahren an der Hochschule für Polizei zu einer wahren Institution. Weit über die Hälfte aller Studienjahrgänge seit Bestehen der Hochschule begleitete sie erfolgreich zu ihrem Studienabschluss. Außerhalb ihres Lehrdeputates organisierte sie unzählige fachliche Fortbildungsveranstaltungen für die Kolleginnen und Kollegen in der polizeilichen Praxis. 2018 wurde sie zur Leitenden Kriminaldirektorin befördert und zur Dekanin der Fakultät Einsatz- und Führungswissenschaften ernannt. In dieser Funktion war sie verantwortlich für ein Team von 50 Dozierenden in den Bereichen Einsatz, Verkehr, Führung sowie Sport und Einsatztraining. Damit war sie die erste Frau in der Leitung der Hochschule und die bis dato einzige Dekanin in der Geschichte der Hochschule.
Sie hat in dieser langen Zeit entscheidende Reformprozesse der Hochschule begleitet und aktiv mitgestaltet. Zu nennen sind hier die Umstellung des Diplomstudiengangs auf einen Bachelorstudiengang in den Jahren 2004 bis 2007, die Polizeistrukturreform 2012 bis 2014 mit der Einführung des Einträgermodells in der polizeilichen Bildungslandschaft. Des Weiteren erforderte die massive Kapazitäts-Erweiterung der Hochschule im Zuge der größten Einstellungsoffensive der Polizei des Landes ab dem Jahr 2015 ihr vollstes Engagement. Zuletzt trägt der im Jahr 2021 neu eingeführte Studiengang im Ausbildungsdienst, der sogenannte Aufsteigerstudiengang maßgeblich ihre Handschrift.
Im Jahr 2022 durfte sie ihr 40-jähriges Dienstjubiläum begehen. Andrea Merkle liebt und lebt ihren Beruf, weshalb sie zweimal ihre Dienstzeit freiwillig verlängert und den gesetzlichen Eintritt in den Ruhestand verschoben hat.
„43 Dienstjahre, davon 29 Jahre an der Hochschule für Polizei in Villingen-Schwenningen gehen nun zu Ende. Da schwingt schon ganz viel Wehmut, aber noch viel mehr Freude mit. Wehmut über den Abschied und Stolz im Rückblick auf das Geleistete. Aber auch Dankbarkeit für diese tolle Karriere, die mir ermöglicht war. Dies alles war natürlich nur möglich mit einem guten Team in meiner Fakultät – wie ich es stets hatte. Nun freue ich mich aber auf den neuen Lebensabschnitt, der mir vor allem für meine Hobbys wie Sport und Reisen mehr zeitlichen Spielraum bieten wird. Auch das ein oder andere Ehrenamt habe ich im Auge“,
so Andrea Merkle bei ihrer Verabschiedung, die Matthias Zeiser, Präsident der Hochschule für Polizei Baden-Württemberg im Rahmen einer Feierstunde vornahm. Dieser würdigte sie als leibhaftige Kriminalistin und Hochschullehrerin mit Herz und Verstand.
Er dankte ihr insbesondere für ihr proaktives Engagement für die Polizei und die Hochschule und eine stets gute und zielführende Zusammenarbeit. Das Fazit von Andrea Merkle
„Ich möchte vor allem auch jungen Polizeibeamtinnen ein positives Beispiel geben und diese motivieren Führungsverantwortung zu übernehmen.“
In der zweiten Oktoberwoche hatte der Institutsbereich Ausbildung Wertheim Gäste einer Delegation der Universität Malmö. Die Leiterin der sogenannten „Abteilung Polizeiprogramm“ der Fakultät Gesundheit und Gesellschaft, Frau Professorin Caroline Mellgren, besuchte mit ihrem Vertreter und schwedischen Polizeibeamten, die Hochschule für Polizei Baden-Württemberg. Ziel war es, die polizeipraktische Ausbil-dung kennen zu lernen. Der Aufenthalt war der zweite Schritt, nachdem im März dieses Jahres das „Memorandum of Understanding“ unterzeichnet worden war, um eine dauerhafte Kooperation und einen gegenseitigen Austausch zu entwickeln.

Nach der Begrüßung durch den Leiter des Ausbildungsstandorts Wertheim, Herrn Polizeidirektor Richard Zorn, dem Besichtigen der Trainingsstätten und der Vorstellung der baden-württembergischen Polizeiausbildung, gab es am Abend eine lockere Welcome-Runde mit Wertheimer Ausbildungsklassen, Dozierenden und den schwedischen Kollegen mit regem Informationsaustausch. Den Gästen wurden der Standort Biberach mit einem Kennenlernen des Institutsbereichs Einsatztraining, der Standort Mosbach mit der Besichtigung des Zentralen Trainingszentrums und der Studienstandort in Villingen-Schwenningen gezeigt.


Der Schwerpunkt des fachlichen Austauschs belief sich auf das Praxistraining. Die Gäste beobachteten in zwei Gruppen die Praxistrainings zum Phänomen „Gewalt im sozialen Nahraum.



Für die Gäste war es ein ebenso wichtiger Teil, Informationen über die Verzahnung in die polizeiliche Praxis in den jeweiligen Praktikumsphasen zu erhalten. Beim Polizeirevier Buchen des Polizeipräsidiums Heilbronn erläuterte eine Praxisbegleiterin sehr eindrücklich ihre diesbezüglichen Aufgaben in der Dienstgruppe.
Der Aufenthalt und der fachliche Austausch waren sehr gewinnbringend. Im März 2026 sollen erstmals Studienreisen nach Malmö ermöglicht werden. Ebenso ist beabsichtigt, Auszubildende bzw. Studierende aus Schweden im Mai zu empfangen.
Die Hochschule für Polizei Baden-Württemberg (HfPolBW) erforscht im Rahmen eines Forschungsprojektes mit dem IZT – Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung Projektname: Cyberkriminalität 2040: technologische und soziokulturelle Entwicklungspfade, Zukunftsszenarien und Strategien für eine resiliente Gesellschaft (CytZuReDen)“ in einem Teil „Automatisierung bei der Szenariengenerierung für Zukunftsanalysen“ innovative Wege, um Zukunftsszenarien mithilfe generativer Künstlicher Intelligenz effizienter, nachvollziehbarer und bias-minimiert zu gestalten. Ziel ist es, komplexe gesellschaftliche und technologische Entwicklungen – etwa im Bereich der Cybersicherheit – dynamisch und multiperspektivisch zu analysieren.
Vision für die Zukunftsforschung
Das Projektteam der HfPolBW entwickelt eine adaptive KI-Architektur, die auf modernsten Verfahren wie Mixture-of-Experts (MoE) und Mixture-of-Transformers (MoT) basiert. Diese Technologien ermöglichen es, unterschiedliche Dimensionen eines Szenarios – etwa technologische Innovationen, gesellschaftliche Dynamiken oder sicherheitsrelevante Risiken – gleichzeitig zu modellieren. Ergänzend überwachen Sparse Transformers die generierten Ergebnisse auf Verzerrungen (Bias) und sichern damit sowohl die Vielfalt als auch die Validität der Szenarien.
Transparente und erklärbare KI
Ein zentrales Ziel ist es, die Nachvollziehbarkeit der KI-generierten Szenarien zu stärken. Dafür werden sogenannte Chain of Thought– und Chain of Reasoning-Ansätze integriert, die es erlauben, die internen Argumentationsketten der KI offenzulegen. Dadurch werden Entscheidungsprozesse transparent und wissenschaftlich überprüfbar – ein wichtiger Schritt, um Vertrauen in KI-basierte Zukunftsanalysen zu schaffen.
Forschungsschwerpunkte und technologische Umsetzung
Die Umsetzung erfolgt in mehreren Phasen:
- Datenaufbereitung: Nutzung multidimensionaler und multimodaler Datensätze (Text, Bild, Video).
- Szenariengenerierung: Einsatz von MoE- und MoT-Modellen zur differenzierten Abbildung verschiedener Zukunftsperspektiven.
- Bias-Analyse: Verwendung von Sparse Transformers zur Identifikation und Reduktion von Verzerrungen.
- Erklärbarkeit: Integration von Erklärungsmodellen zur Begründung und Plausibilisierung der Szenarien.
Ein exemplarischer Anwendungsfall liegt im Bereich Cybersicherheit: Hier werden KI-basierte Zukunftsszenarien zu Angriffen auf kritische Infrastrukturen entwickelt. Diese kombinieren faktenbasierte Analysen technologischer Schwachstellen mit der Darstellung sozialer und ökonomischer Wechselwirkungen – und schaffen so ein tiefgreifendes Verständnis möglicher Zukunftsentwicklungen.
Ein Beitrag zur strategischen Vorausschau und Sicherheitsforschung
Mit diesem Projekt leistet die HfPolBW einen innovativen Beitrag zur strategischen Vorausschau im öffentlichen Sektor. Durch die Verbindung aus generativer KI, modularen Modellarchitekturen und erklärbaren Verfahren entsteht ein leistungsfähiges Werkzeug für evidenzbasierte Zukunftsplanung – von der Cybersicherheitsforschung bis hin zur gesellschaftlichen Risikoanalyse.











