Studium Generale „Sinti und Roma in Deutschland – Geschichte und Gegenwart“
Die Hochschule für Polizei Baden-Württemberg setzt sich intensiv mit der Geschichte der Polizei sowie mit gegenwärtiger gesellschaftlicher Vielfalt auseinander. Ziel ist es, den studierenden Polizeibeamtinnen und –beamten auch ein umfangreiches Wissen über Minderheiten in Deutschland zu vermitteln und für deren Belange zu sensibilisieren.
In diesem Zusammenhang fand am 8. Dezember 2021 auf dem Campus Villingen-Schwenningen ein Studium Generale zur Geschichte und gegenwärtigen Situation der Minderheit der Sinti und Roma in Deutschland statt.
Dr. Tim Müller, Historiker und wissenschaftlicher Leiter im Verband Deutscher Sinti & Roma, Landesverband Baden-Württemberg e.V. brachte den Studierenden und Hochschulangehörigen die wechselvolle Geschichte der in Deutschland schon im Mittelalter zugewanderten Sinti sowie der im weiteren Verlauf aus Osteuropa zugewanderten Roma anschaulich nahe.
Jovica Arvanitelli, Referent in der Beratungsstelle für gleichberechtigte Teilhabe des Landesverbandes Baden-Württemberg berichtete anschließend über die gegenwärtige gesellschaftliche Situation der Minderheit, fortdauernde Diskriminierungserfahrungen und die Arbeit des Verbandes. Der Verband Deutscher Sinti und Roma, Landesverband Baden-Württemberg e.V. (VDSR-BW) arbeitet seit 35 Jahren daran, die gesellschaftliche Teilhabe von Sinti und Roma zu stärken. Der Verband ist Bildungseinrichtung, Ort des Gedenkens, kulturelle Institution und bürgerrechtliche Beratungsstelle. Das Land Baden-Württemberg hat 2013 einen Staatsvertrag mit dem Verband abgeschlossen, der 2018 erneuert wurde. Auf dieser Grundlage findet auch ein intensiver Dialog mit der Landespolizei statt, der auch durch dieses Studium Generale intensiviert und vertieft werden sollte.
Die Veranstaltung wurde organisiert von Prof. Dr. Ulrike Wagener und Prof. Dr. Waltraud Müller-Franke von der Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Hochschule für Polizei.