Fakultät I – Einsatzwissenschaften – Nähere Informationen

Fußballspiele, Demonstrationen, Großbrände, schwere Verkehrsunfälle, Amokläufe und Geiselnahmen. Die Liste ließe sich noch weiter verlängern. Die Anzahl der Einsatzlagen, mit denen die Polizei immer wieder konfrontiert wird, ist lang. Viele Einsatzlagen sind zum Glück sehr selten, andere wiederum – wie z.B. Fußballspiele – beschäftigen die Polizei fast jede Woche. Viele der eher seltenen Ereignisse, wie z.B. der Amoklauf von Winnenden oder die Geiselnahme in Gladbeck, haben sich jedoch in das kollektive Gedächtnis dieses Landes eingebrannt.

Die Polizei ist bei großen Einsatzlagen vor Herausforderungen gestellt, denen sie nur mit einer guten Organisation, eingespielten Abläufen und dem Einsatz von unterstützender Technik begegnen kann.

Die angehenden Kommissarinnen und Kommissare auf diese Einsatzlagen vorzubereiten, ist Aufgabe der Einsatzwissenschaft. Sie beschäftigt sich im Wesentlichen mit den polizeilichen Vorschriften zur den bestimmten Einsatzlagen, mit der optimalen Aufbauorganisation sowie mit der Zusammenarbeit mit den anderen Behörden und Organisationen für Sicherheit. Weitere Themenbereiche der Einsatzwissenschaft sind der Einsatz von polizeilicher Technik, eine gute Öffentlichkeitsarbeit, aber auch die Sicherheit der eingesetzten Beamtinnen und Beamten.

Da Einsatzwissenschaft auch von den Erfahrungen der Polizei in Einsatzlagen lebt, werden die Inhalte immer an praktischen Fällen reflektiert. Einsatzwissenschaft ist deshalb nicht nur theoretisches Lernen, sondern auch praxisbezogenes Anwenden von Wissen. Dazu gehören die taktische Beurteilung von Sachverhalten und die strukturierte Entscheidungsfindung.

In den wissenschaftlichen Arbeiten der Studierenden im Fach Einsatzwissenschaft werden deshalb auch Einsatzerfahrungen, neue Taktiken und Phänomene bei Einsatzlagen in Baden-Württemberg, aber auch im gesamtdeutschen, ja sogar europäischen Kontext beleuchtet. Neue Entwicklungen – z.B. Social Media – und ihre Auswirkungen auf Einsätze sind genauso Gegenstand der Bachelorarbeiten wie neue Techniken der Einsatzführung und -unterstützung. Hier spannt sich der Bogen von Einsatzdokumentationssoftware, „Drohnen“, BodyCams bis hin zum Einsatz von seltenen Tieren.

Insgesamt ist Einsatzwissenschaften ein Studienfach, das neben den Erfahrungen aus den vergangenen Einsatzlagen auch Erkenntnisse aus anderen Wissenschaften integriert. In seiner Bandbreite ist das Fach so vielfältig, dass sich das Studium im Bachelorstudiengang auf die Grundlagen und die wichtigsten polizeilichen Einsatzlagen beschränken muss.

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